Rumphorst: Der unscheinbare Stadtteil
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Mo., 20.07.2020
Willkommen in Rumphorst Viele, die mit dem Auto oder Fahrrad nach Rumphorst reinfahren, werden diese beiden Gebäude an der Ecke Gartenstraße/ Hoher Heckenweg kennen: Vorne der moderne zweiflüglige Klinkerbau, eröffnet im Jahre 2017, und im Hintergrund das Pumpenhaus.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Allgemein sind der Hohe Heckenweg und die Gartenstraße zentrale Straßen des Viertels. Während die Gartenstraße sich vom Ring aus hoch schiebt Richtung Zentrum Nord (dazu später mehr) läuft der Hohe Heckenweg quer durch ganz Rumphorst.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Dementsprechend stellt der Hohe Heckenweg auch das ökonomische Zentrum Rumphorsts dar – zumindest bezogen auf die Wohngebiete.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
So befinden sich hier die wenigen Läden und Geschäfte, die es überhaupt in Rumphorst gibt: Eine Bank, eine Apotheke, ein Fahrradladen...
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
... und einen Supermarkt. Hier erkennt man auch die Probleme des Stadtteils. Denn während jene Rumphorster, die in der Nähe des Rings wohnen, durch die dort gelegenen Supermärkte gut versorgt sind, muss dieser kleine City-Supermarkt die nördlich der Bahnlinie gelegenen Wohngebiete versorgen, inklusive aktuell im Bau befindlicher Wohngebiete.
Foto: Joel Hunold -
Mo., 20.07.2020
Rumphorst, das sagen auch viele Anwohner, ist eben ein riesiges Wohngebiet. Gewerbeflächen sind, bis auf das Zentrum Nord (siehe später), Mangelware.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Viele dieser Häuser sind übrigens mit Unterstützung des hiesigen Wohnungsbauvereins entstanden, der in Rumphorst der aktiv ist.
Foto: Joel Hunold -
Mo., 20.07.2020
Wobei der Stadtteil definitiv keine pure Häuserblock-Siedlung ist. Eher im Gegenteil, Rumphorst ist gekennzeichnet durch weite Grünflächen und auch viele Rumphorster haben nicht nur kleine Vorgärten, sondern große Grünflächen im eigenen Garten.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Deswegen wehren sich viele Anwohner auch gegen die weitere Verdichtung ihres Stadtteils.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Die grüne Seele ist vielen Rumphorster enorm wichtig, selbst wenn sie keinen eigenen Garten haben.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Denn aus Sicht der Anwohner ist Rumphorst perfekt gelegen: Man ist innerhalb weniger Minuten in der Innenstadt, in die andere Richtung aber auch innerhalb weniger Minuten im Grünen.
Foto: Oliver Werner -
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Der Weg ins Grüne muss allerdings gar nicht aus Rumphorst rausführen. Neben den großen Garten-Grünflächen laden sowohl der Bereich um die Aa im Westen, als auch mehrere Kleingartenvereine und Ackerbau-Projekte zum Verweilen in der Natur ein.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Dementsprechend groß war vor ein paar Jahren die Befürchtung, als ein neues Baugebiet im Osten Rumphorsts beschlossen wurde.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Zwischen der Straße Markweg und Hoppengarten im Osten Rumphorsts, nicht allzu weit weg von der Schleuse am Schifffahrter Damm, werden laut der Stadt Münster insgesamt 38 Grundstücke bebaut.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Am Anfang hatten viele Anwohner Angst, dass der Charakter ihres Viertels verloren geht. Nun, da mittlerweile die ersten Häuser stehen, sind die Proteste verebbt, die neue Siedlung weitestgehend akzeptiert.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Dabei offenbart sich am Baugebiet der Wandel, den Rumphorst aktuell durchläuft. Noch gibt es im Stadtteil überproportional viele ältere Menschen, die seit Jahren dort in ihren Einzel- oder Reihenhäusern leben.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Doch hinter den älteren Menschen ziehen mittlerweile immer mehr Familien hinterher. Zudem ziehen viele Familien in das Neubaugebiet am Hoppengarten.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Dadurch verändert sich die Struktur von Rumphorst langsam, aber stetig. Und das bringt neue Herausforderungen.
Foto: Oliver Werner -
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So nimmt die Thomas-Morus-Grundschule eine immer größere Bedeutung ein, ebenso wie die städtische und weitere Kindertageseinrichtungen. An die städtische Kita ist zudem ein Familienzentrum geknüpft.
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Für Kinder und Jugendliche die Thomas-Morus-Gemeinde (bzw. Sankt Franziskus-Gemeinde) den Jugendtreff „Treff 17“ an.
Foto: Oliver Werner -
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Ansonsten sind Angebote für junge Familien, Kinder und Jugendliche eher Mangelware. Allgemein beklagen viele Anwohner die reine Wohn-Struktur ihres Viertel. Es fehlt an gastronomischer und kultureller Vielfalt.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Das Pumpenhaus mitsamt seines Theaters gehört zwar offiziell zu Rumphorst, doch viele Rumphorster sehen es nicht als „ihre“ Kulturstätte an, sondern als stadtweites Angebot. Zudem steht das Pumpenhaus ehr am Rande.
Foto: Oliver Werner -
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Noch ausbaufähiger ist das Angebot für ältere Menschen. Durch die Weitläufigkeit der Wohngebiete und die spärliche Versorgungslage müssen sie weite Wege auf sich nehmen, was vielen schwer fällt.
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Um ältere Menschen zu unterstützen wurde der Quartiertreff „Rumpelstübchen“ an der Mecklenburger Straße eingerichtet. Doch das Projekt leider an Finanzierungsproblemen, die Zukunft ist Ungewiss. Wohl möglich ist bald Besserung in Sicht. Doch aktuell ist das Rumpelstübchen wegen der Corona-Pandemie ohnehin geschlossen.
Foto: Joel Hunold -
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Zu einem immer größeren Problem wird zudem die Verkehrssituation, wie hier an der Grawertstraße. Zwar beschwören viele Rumphorster, sie seien geborene Fahrradfahrer und man könnte jeden Weg mit dem Rad absolvieren. Doch da viele Familien dennoch über ein oder mehr Autos verfügen, wird die Parksituation immer dramatischer. Angekündigte oder bereits umgewandelte Fahrradstraßen, wie die direkt an Rumphorst gelegene Fahrradstraße Dieckstraße, erschweren die Situation.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Auch einige Baustellen sorgen aktuell für Verzögerungen im Verkehrsfluss.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Apropos Verkehr: So ganz stimmte die Aussage, Rumphorst sei nur ein Wohngebiet, nicht. Zwar befinden sich östlich der Bahnlinien große Wohngebiete ohne Gewerbeflächen. Aber westlich der Bahnflächen...
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Rumphorst beheimatet somit, neben dem Hauptbahnhof, den einzigen Bahnhaltepunkt, der nicht in einem Stadtteil ist.
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Doch das Zentrum Nord beinhaltet bekanntlich weit mehr als die Bahnhaltestelle.
Foto: Oliver Werner -
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... eine große Filiale der Sparda-Bank und noch viele weitere Unternehmen und Verwaltungsgebäude.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Viele Rumphorster sind allerdings der felsenfesten Überzeugung, dass das Zentrum Nord hinter den Bahnlinien überhaupt nicht zu ihnen gehört. Schließlich wohnt dort niemand.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Das wird sich allerdings bald ändern: Denn nicht nur am Hoppengarten, sondern auch an der Anton-Bruchhausen-Straße entsteht aktuell ein neues Wohngebiet.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Hier sollen über 500 neue Wohnungen entstehen. Rumphorst wird also wachsen. Noch wohnen dort ungefähr 8200 Menschen, Tendenz steigend.
Foto: Oliver Werner -
Mo., 20.07.2020
Zu guter Letzt, von der Zukunft in die Vergangenheit: Woher kommt eigentlich der Name Rumphorst? Zurückzuführen ist er auf einen bischöflichen Hof, der sich heute unter dem Namen „Haus Rumphorst“ am nördlichen Rand des Viertels befindet. Die Hälfte des ehemaligen Doppelhofs musste abgerissen werden, im heute noch stehenden Teil befindet sich eine Pension.
Foto: Joel Hunold