Streit um Kasernen-Grundstücke
Kanzlerin Merkel schaltet sich ein
Münster -
Seit Monaten gibt es ein heftiges Ringen zwischen der Stadt Münster und der Bundesregierung um den Verkauf der York-Kaserne und der Oxford-Kaserne. Beide Seiten können sich nicht auf einen Preis einigen.
Von Klaus Baumeister
Entsprechend elektrisiert war Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe, als die Kanzlerin Angela Merkel in ihrer Rede auf dieses Problem einging: „Ich schaue mir das mit den britischen Kasernen noch einmal an.“ Sie wisse, so Merkel, dass Münster ein Wohnungsproblem habe und die Kasernenflächen als Wohnquartiere benötigt würden.
Lewe, unmittelbar nach dem Merkel-Auftritt darauf angesprochen, wertete die Redepassage als Beleg dafür, dass ein Durchbruch bei den Verhandlungen bevorstehe: „Der Bund bewegt sich. Ich gehe davon aus, dass sich die Kanzlerin jetzt um das Thema kümmert.“ Auch während der Sommerpause, so Lewe gegenüber unserer Zeitung, seien die Gespräche weitergegangen, wobei aber eine andere, für die Stadt Münster günstigere Atmosphäre zu spüren sei.
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Das münsterische Kasernen-Problem sprach Merkel an, als es darum ging, dass der Bund auf die unterschiedlichen Herausforderungen verschiedener Regionen unterschiedlich reagieren müsse. Dass die hohen Preisforderungen des Bundes für die Kasernengrundstücke in Münster offenbar für Ärger sorgen, ist der Berliner Regierungschefin offenbar nicht entgangen: „Ich habe das ja gelesen.“ Auch Münsters CDU-Bundestagsabgeordnete Sybille Benning hatte in den vergangenen Monaten mehrfach in Berlin auf die Schwierigkeiten bei den Verkaufsverhandlungen aufmerksam gemacht.