Mit 91 Jahren
Springreiter-Legende Hans Günter Winkler gestorben
Warendorf -
Hans Günter Winkler ist tot. Die deutsche Springreiter-Legende starb im Alter von 91 Jahren. Berühmte wurde Winkler 1956, als seine Stute Halla den verletzten Reiter zum Olympiasieg trug.
Von dpa
Der deutsche Reitsport trauert um Hans Günter Winkler. Der legendäre Reiter starb in der Nacht zum Montag im Alter von 91 Jahren. Das bestätigte die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN). Mit fünf Goldmedaillen ist Winkler der erfolgreichste Springreiter der Olympia-Geschichte. Er gewann in seiner Karriere außerdem eine Silber- und eine Bronzemedaille bei Olympischen Spielen.
Berühmt wurde Winkler vor allem durch seine Ritte mit der Stute Halla bei den Olympischen Spielen 1956. Winkler verletzte sich in der ersten Runde der Einzel- und Mannschafts-Entscheidung so schwer, dass er beim Reiten starke Schmerzen hatte. Obwohl er Halla beim zweiten Durchgang kaum helfen konnte, trug ihn die Stute ohne Fehler zum Doppel-Gold.
Umfangreiche Titelsammlung
Am Sitz der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Warendorf steht ein Denkmal des Pferdes. Der in Barmen geborene Winkler wohnte bis zuletzt nicht weit entfernt vom FN-Sitz.
Hans Günter Winkler: Einer der populärsten Sportler der 50er und 60er Jahre
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Mit fünf Goldmedaillen ist Winkler der erfolgreichste Reiter der Olympia-Geschichte. Winkler gewann in seiner Karriere außerdem eine Silber- und eine Bronzemedaille.
Foto: dpa -
Springreiter Winkler lenkte seine Stute Halla trotz starker Schmerzen fehlerfrei durch den zweiten Umlauf im olympischen Nationenpreis von Stockholm und sicherte sich die Einzel- und der deutschen Equipe die Mannschafts-Goldmedaille. Seit dem Gold-Ritt ranken sich zuweilen märchenhafte Erzählungen um die große Sternstunde des deutschen Reitsports im Sommer 1956.
Foto: A9999 DB -
Berühmt wurde der Reiter vor allem durch seine Ritte mit der Stute Halla bei den Olympischen Spielen 1956. Hier steht Hans-Günter Winkler vor dem Standbild aus Bronze der Wunderstute "Halla", aufgenommen anlässlich der feierlichen Enthüllung vor dem Deutschen Olympiade-Komitee für die Reiterei.
Foto: Roland Scheidemann -
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Angeführt vom erfolgreichen Reiter Hans-Günter Winkler, der die Fahne trägt, marschiert die Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland am 17.07.1976 bei der Eröffnungsfeier für die Olympischen Spiele in das Olympiastadion von Montreal ein.
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Ludger Beerbaum, Hans Günter Winkler und Ulrich Kirchhoff (v.l.) stellen sich am 04.08.1996 in Atlanta nach der olympischen Entscheidung im Springreiten-Einzel, das Kirchhoff mit seinem Pferd Jus de Pommes für sich entscheidet, zum Gruppenfoto.
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Handball-Weltmeister-Coach Heiner Brand (r.) hält die "Goldenen Sportpyramide 2007" mit den Gewinnern der vergangenen Jahre, Franz Beckenbauer, Roland Matthes, Ingrid Mickler-Becker, Uwe Seeler, Hans Günter Winkler, Rosi Mittermaier-Neureuther und Manfred Germar (v.r.) am 25.05.2007 in Berlin.
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Der ehemalige Springreiter Hans Günter Winkler posiert am 16.03.2016 im Trophäenraum in seinem Haus in Warendorf vor seinen Pokalen.
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Springreiter-Legende Hans-Günter Winkler ist beim CHIO, dem Großen Preis von Aachen, zu Gast.
Foto: Friso Gentsch
Der Reiter, der oft mit seinem Spitznamen „HGW“ gerufen wurde, gewann außerdem zweimal den Einzel-Titel bei Weltmeisterschaften. Zu seiner umfangreichen Titelsammlung gehörten auch fünf deutsche Meisterschaften.
Viermal verheiratet
Winkler startete in mehr als 100 Nationenpreisen für die deutsche Mannschaft. Seine Karriere beendete der Springreiter 1986 in Aachen, wo er neben vielen Siegen beim CHIO auch dreimal den Großen Preis gewann.
Den letzten großen Auftritt hatte er 2016 beim CHIO in Aachen, wo er mit einer Gala geehrt wurde. „Es ist eine Ehre, diesen großartigen Sportsmann gekannt zu haben“, sagte Carl Meulenbergh, Präsident des CHIO-Ausrichters ALRV. „Mit ihm haben wir nicht nur eine Legende und den prominentesten Botschafter unseres Sports verloren, sondern auch einen großen Freund des Aachener Turniers.“
Winkler erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter das große Bundesverdienstkreuz, das Deutsche Reiterkreuz in Gold mit Brillanten sowie die Goldene Ehrennadel und das Goldene Ehrenzeichen des Weltverbandes FEI. Der Reiter war viermal verheiratet. Seine letzte Frau Debbie starb 2011 nach einem Reitunfall.