Bio-Diesel: der unerkannte Klimaheld
Biodiesel ist in Deutschland einer der bekanntesten Biokraftstoffe. Bis zu sieben Prozent werden dem Dieselkraftstoff beigemischt. An der Tankstelle wird der Anteil an Biodiesel mit dem Aufkleber B7 gekennzeichnet. Der Bio-Diesel wird über alle namhaften Tankstellen in Umlauf gebracht. Wenige Speditionen nutzen den Bio-Diesel auch als Reinkraftstoff.
Biodiesel wird aus Pflanzenölen und gebrauchten Speiseölen gewonnen. Zirka 2,2 Millionen Tonnen werden pro Jahr in Deutschland verbraucht. Dies sind etwa zwei Drittel des deutschen Biokraftstoffabsatzes. Einige Fahrzeuge tanken sogar Bio-Diesel aus rein tierischen Fetten. Mit zirka drei Millionen Tonnen liegt die heimische Produktion deutlich über dem Biodieselkonsum. Ein Liter Biodiesel ersetzt 0,91 Liter des herkömmlichen Diesels.
Rohstoff des Bio-Diesels
Wer an Bio-Diesel denkt, verbindet dies meist mit blühenden Rapsfeldern. Tatsächlich wird der größte Teil des Bio-Diesels in Deutschland aus Raps gewonnen. Als Rohstoff sind aber auch Pflanzenöle sowie Speise- und Tierfette nutzbar. Während in Europa der Raps als Rohstoff die Nase vorn hat, wird der Bio-Diesel in Asien überwiegend aus Palmöl und in Amerika aus Sojaöl hergestellt. Auch Reststoffe können verwendet werden, um Bio-Diesel herzustellen.
Aufgrund von Trockenheit und erhöhten Anforderungen an die Aussaat, reduzierte sich die Anbaufläche für Raps im Jahr 2019 auf zirka 900.00 Hektar. 520.000 Hektar davon diesen ausschließlich der Produktion des Bio-Diesels. Bei der Gewinnung des Diesels aus Altspeisefetten sind es vor allem die geringen THG-Emissionen, die für die Herstellung sprechen. Wer ein Elektroauto besitzt, kann bald von der THG-Quote profitieren. Wie das geht, zeigt etwa Quotlix.
Herstellung von Bio-Diesel
Bereits in den 90er Jahren wurden die ersten Anlagen für die Produktion von Bio-Diesel erbaut. Herstellung erfolgt durch eine Umsetzung von Pflanzenöl mit Methanol. Dabei wird das Verhältnis 9:1 gemischt. Also 9 Teile Pflanzenöl und ein Teil Methanol. Als Beschleuniger wird Natrium- oder Kaliumhydroxid hinzugefügt. Diese Mischung verweilt dann bei 50 - 80 Grad für mehrere Stunden. Durch eine chemische Reaktion verbinden sich die Fettsäuren mit dem Methanol zu Bio-Diesel.
Am Ende der chemischen Reaktion findet man den Roh-Biodiesel und das Roh-Glycerin in leicht trennbarer Form vor. Um die gewünschte Qualität zu erreichen, durchläuft der Bio-Diesel allerdings noch mehrere Aufbereitungsschritte.
Chemisch betrachtet handelt es sich bei Bio-Diesel um Pflanzenölmethylester beziehungsweise Fettsäuremethylester, welches auch als Fatty Acid Methyl Ester (FAME) bezeichnet wird. Des Weiteren wird auch die Bezeichnung RME für Rapsölmethylester verwendet. Bio-Diesel ist aber nicht mit Pflanzenöl zu verwechseln, sondern es wird daraus produziert.
Eigenschaften des Bio-Diesels
Bis zu 7 Prozent des Biodiesels werden dem herkömmlichen Diesel beigemischt. Dabei müssen keine technischen Spezifikationen des Fahrzeuges beachtet werden. An der Tankstelle ist Bio-Diesel mit dem Label B7 gekennzeichnet. Gemäß der Norm für Bio-Diesel Kraftstoffe dürfen die Hersteller dem herkömmlichen Diesel aber nur Bio-Diesel beimischen, welches der Biodiesel-Norm DIN EN 14214 entspricht. Sobald Bio-Diesel an öffentlichen Tankstellen angeboten wird, besteht die Pflicht dieses mit dem Label B7 deutlich zu kennzeichnen.
Freigaben für Fahrzeuge
Übersteigt der Bio-Diesel Anteil einen Wert von 7 Prozent, so ist eine Freigabe des Herstellers erforderlich. Als Reinkraftstoff wird Bio-Diesel aktuell nur in sehr wenigen Fahrzeugen und bei einigen Speditionen eingesetzt. Dazu gehören überwiegend Nutzfahrzeuge. Werden solche Fahrzeuge mit reinem Bio-Diesel betrieben, so ist auf die Einhaltung der Mindestanforderungen der geltenden Kraftstoffnormen zu achten. Auch die Fahrzeughersteller müssen dies als Voraussetzung für den Betrieb und die Gewährleistung sicherstellen.
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