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Sonderveröffentlichung

Große US-Filmstudios setzen auf eigene Streamingdienste – Das Aus fürs Kino?

Der Gang ins Lichtspielhaus der eigenen Wahl war in den vergangenen Jahren mit gewissen Problemen verbunden. Erst war da das große C. Dann kam eine Teuerungswelle und die nimmt bis heute zu. Und bei solchen Preisen will man ins Kino? Da wäre die Alternative: Streamen.

von Aschendorff Medien

Foto: Pexels.com

Immer mehr Menschen streamen

Eigentlich ist es ganz einfach. Man setzt sich auf die Couch, blättert auf https://www.kinofans.com/ die Rezensionen durch und sagt sich „Diesen Film will ich sehen.“

Und so stellt streamen für inzwischen mehr als 200 Millionen Nutzer*innen auf der ganzen Welt eine entsprechende Alternative dar.

Hinzu kam, wie schon angesprochen, die Corona-Krise, die mit Lockdowns den Gang ins Kino unmöglich machte. Außerdem gibt es große Fortschritte der Heimelektronik. Entsprechend ist der Besuch des Kino-Saales auch nicht mehr das große Alleinstellungsmerkmal.

Entsprechend erkannten die Streamingdienste und andere Filmproduktionshäuser die Zeichen der Zeit und boten die neuesten Blockbuster direkt digital für das Pantoffelkino an.

Ursprünglich wollte Warner seine Filme zeitgleich im Kino und Stream starten

Im Jahr 2021 gab es etliche Warner-Bros-Filme, die das Potenzial hatten, einen echten Kassenschlager darzustellen. Wenn jetzt aber viele Leute lieber streamen, dann ist die Lösung doch eigentlich einfach. Die Filme werden nicht nur im Kino veröffentlicht, es ist auch möglich, sie am selben Tag via HBO Max zu schauen.

Lediglich die Monatsgebühr für HBO Max war zu entrichten, Extrakosten gab es nicht. Allerdings war dies nur im Jahr 2021 so.

Ab 2022 hat das Kino den neuen Warner-Film 45 Tage exklusiv

Zwar erläuterte der damalige Chief Executive Officer der Firma, Jason Kilar, dass er nicht erwarte, dass man wieder zu langen Fenstern zwischen Kinorelease und Heimversion zurückkehre, aber 45 Tage soll ein neuer Warner-Film exklusiv in den Kinos laufen. Ob und wie sich dies durch den neuen Warner Bros. Discovery CEO David Zaslav ändert, wird die Zukunft zeigen müssen. Fakt ist, es gab einen sogenannten „Merger“, also eine Fusion zwischen den beiden Firmen Warner Media und Discovery Inc., die am 8. April des Jahres 2022 komplettiert wurde. Dies könnte Änderungen in der Planung beinhalten, muss es aber nicht.

Werfen wir in der Zwischenzeit mal einen Blick auf die Konkurrenz.

Disney Kunden entscheiden selber

Disney, das „House of Mouse“ oder „House of Ideas“ fusioniert ebenfalls fröhlich vor sich hin und hat unter anderem die Marvel Studios, Lucasfilm, 20th Century Studio und 20th Century Animation geschluckt. Da war die Nutzung eines Streamingdienstes gar nicht so abwegig und entsprechend stand alsbald eine Filmbibliothek unter der Bezeichnung „Disney +“ zur Verfügung, auf der das Remake von Mulan, der Film „Raya und der letzte Drache“, sowie der Schwanengesang von Natasha Romanoff in „Black Widow“ gestreamt werden konnten.

Hiervon war vor allem die Darstellerin der Schwarzen Witwe, Scarlett Johansson, wenig begeistert. Sie klagte aufgrund von finanziellen Einbußen. Bei Warner äußerten sich Denis Villeneuve (Dune) und Christopher Nolan (Inception, die „The Dark Knight-Trilogie“) ebenso entsetzt und empört.

Kinofenster bei Universal-Filmstudios nur noch 17 Tage

Noch geringer als bei Warner sind die Sperrfristen nur noch beim Filmstudio „Universal Pictures“. Hier beträgt der Unterschied zwischen der Premiere im Kino und der Premiere auf dem Streamportal lediglich etwas mehr als zwei Wochen.

Dies gilt allerdings vorerst nur für solche Filme, bei denen die Ausleihgebühren mit 15 Euro, respektive 20 Euro zu Buche schlagen.

Die deutsche Kinobranche wendet sich an die Politik

Auch in der Bundesrepublik war man nicht begeistert von den entsprechenden Lösungen und wandte sich an die Politik. Unter anderem hieß es, dass die Maskenpflicht am Platz nicht akzeptabel sei. Die Begründung: Es ist zwingend notwendig, Speisen und Getränke zu verkaufen, wenn das Kino keine staatlichen Subventionen erhalte.

Kinos rüsten auf für mehr Besucher

Was bedeutet dies? Etwa die Ausstattung mit neuen Sitzen, sogenannten „Reclinern“. Diese ermöglichen es dem Kinogast, per Knopfdruck die Sessellehne, sowie den Fußteil zu bedienen und sich so, so individuell und bequem wie möglich gebettet auf das Filmgeschehen einzulassen.

Fazit

Es ergibt natürlich durchaus Sinn, wenn beispielsweise Doctor Strange 2 zuerst im Kino läuft. Dennoch darf man auch nicht jene vergessen, die entweder keine Möglichkeit, oder schlicht keine Lust, haben, das nächste Lichtspielhaus aufzusuchen. Die ideale Lösung wäre, wie so oft, der Kompromiss.

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