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Kälteschock für die Schönheit

Neue Trends in der Schönheitsbehandlung kommen und gehen. Nicht alle von ihnen sind wirklich so wirkungsvoll, wie angepriesen. Eine neue Entwicklung aus den USA macht sich eine Behandlung zu eigen, die ursprünglich gegen Rheumabeschwerden entwickelt wurde: die Kältetherapie. Gezielte Kälteschocks sollen uns dabei helfen abzunehmen und jünger auszusehen. Was steckt hinter dem Trend der Kryotherapie und wie effektiv ist die Kältebehandlung wirklich?

Aschendorff Medien

Foto: pixabay.com

Schlank und jung durch Kälteschock

Die Behandlung von geschwollenen Augenringen mit Eiswürfeln oder gekühlten Löffeln ist alteingesessen. Die Ganzkörper-Kältetherapie ist etwas aufwendiger. Sie nutzt Kältekammern, in die man sich stellt. Sie werden mit Stickstoff auf bis zu minus 120 Grad Celsius heruntergekühlt. Maximal drei Minuten lang soll man den Kälteschock aushalten.

Damit unsere Extremitäten keinen Schaden nehmen, werden Füße, Hände und Gesicht geschützt, während der Rest des Körpers nackt bleibt. Alternativ kann man eine gezieltere Behandlung durchführen lassen, die nur das Gesicht dem Kälteschock aussetzt. Sie ist einer der besten Tipps gegen Marionettenfalten und Co.

Laut Aussagen der Anbieter soll die Kälte mehrere Wochen lang positive Effekte haben. Darunter zählen:

  • gesteigerte Energie
  • gesteigerte Durchblutung & Lymphfluss
  • höherer Kalorienverbrauch
  • geminderte Falten
  • erhöhte Talgproduktion
  • gesteigerter Sauerstoff- & Nährstofftransport
  • gesteigertes Immunsystem

Temperaturreize regen an

Ein Kältereiz führt dazu, dass sich unsere Poren und Blutgefäße ruckartig zusammenziehen. Sobald der kurze Impuls nachlässt, strömt dafür verstärkt Blut nach. Diese sogenannte reaktive Hyperämie führt im Anschluss dazu, dass das Blut und die Lymphflüssigkeit besser zirkulieren. Dadurch werden die Zellen besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Wir fühlen uns erfrischt und energetischer.

Frieren gegen Falten

Die reaktive Hyperämie führt auch dazu, dass die Haut vermehrt Talg produziert. Die Talgschicht dient unserer Haut als Schutz vor Außeneinflüssen. Im Winter leiden die meisten Menschen darunter, dass ihre Haut aufgrund von andauernder Kälte und Heizungsluft austrocknet und spannt.

Die kurzen Kälteschocks führen dazu, dass unsere Haut und Gefäße elastischer werden. Der gesteigerte Stoffwechsel baut schädliche Einflüsse schneller ab und erneuert unsere Hautzellen effektiver. So heilen entzündliche Stellen wie Pickel schneller und unsere Haut wird geschmeidiger. Insgesamt führt die Kryotherapie dazu, dass die Haut durch die Talgproduktion besser Feuchtigkeit hält, glatter wirkt und weniger spannt.

Vorteile von Kälte für den Körper

Kalte Duschen sind gesund, hören wir immer wieder. Auch wenn es Überwindung kostet, der Kälteschock am Morgen kurbelt unseren Stoffwechsel an und gibt uns Energie. Der angeregte Blutkreislauf schüttet vermehrt weiße Blutkörperchen aus. Sie bekämpfen Viren und Bakterien und steigern somit unser Immunsystem. Der stärkere Blutfluss wirkt zudem vorbeugend gegen Gefäßverstopfungen.

Da unser Körper dauerhaft Energie darauf verwendet, unseren Körper bei rund 37 Grad Celsius zu halten, geben wir ihm mit dem Kälteschock etwas mehr Arbeit. Genauer gesagt aktivieren wir die braunen Fettzellen, die dafür verantwortlich sind, Kalorien zu verbrennen, um unseren Körper zu heizen.

Wissenschaftler vermuten, dass die Aktivierung der braunen Fettzellen dabei hilft, Gewicht und Cholesterin abzubauen. Fakt ist, dass Menschen mit mehr braunen Fettzellen tendenziell besser vor Übergewicht und Diabetes geschützt sind. Studien in dem Bereich, ob kälteaktivierte braune Fettzellen effektiv bei dem Fettabbau helfen, gibt es noch keine mit ausreichender Aussagekraft. Längere Studien könnten die Vermutungen bestätigen, dass Kälteschocks bei dem Fettabbau und dem Schutz vor Diabetes helfen.

Kälte fördert die Produktion bestimmter Hormone

Durch den Kälteschock schüttet unser Körper Hormone aus. Darunter zählen Endorphine und Dopamin. Die Glückshormone sollen den Schmerz der Kälte dämpfen. Ganz nebenbei heben sie auch unsere Stimmung. Das Noradrenalin sorgt auf der anderen Seite dafür, dass sich unser Herzschlag steigert. Wir kommen in einen kurzen energetischen Rausch.

Fazit

Die Kryotherapie hat tatsächlich einige positive Effekte auf unseren Körper und unsere Haut. Sie regt den Stoffwechsel und Blutkreislauf an, steigert unsere Energie und unser Immunsystem. Sie glättet unsere Haut und erhöht ihre Elastizität. Zudem wird die Talgproduktion gesteigert, um sie vor äußeren Einflüssen und dem Austrocknen zu schützen. So ist die Kältetherapie auch ein effektives Anti-Aging-Mittel.

Zusätzlich lassen vielversprechende Studien vermuten, dass die Kälte durch die Aktivierung der braunen Fettzellen unseren Fett- und Cholesterinabbau anregt. Nicht zuletzt gibt uns ein Kälteschock einen energetischen Start in den Tag und schüttet Glückshormone aus, die unsere Stimmung heben.

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