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Sonderveröffentlichung

Der Weizen ist knapp! Der Krieg in der Ukraine ist dafür verantwortlich!

Krieg in der Ukraine, die als Kornspeicher der Welt gilt. Wegen ihrer fruchtbaren Böden darf sich die Ukraine zu den bedeutsamsten Exporteuren von Weizen zählen. Aber was ist, wenn der Krieg weiter andauert? Dann zieht dieser nicht nur eine humanitäre Katastrophe nach sich. Auch die wirtschaftlichen Auswirkungen auf den europäischen Raum sind vorhersehbar.

von Aschendorff Medien

Foto: envato.com

. In Sachen Wirtschaft und Industrie hat das Land keine weltmarktführende Stellung für sich eingenommen, vielmehr geht es um den Ertrag aus dem Boden. Denn die ackerreiche Ukraine ist berühmt für seinen Weizen, den Hafer, den Roggen und den Mais. Auch das Sonnenblumenöl kam zu einem großen Teil aus dem Gebiet, indem jetzt der Krieg vorherrschend ist.

Die Ukraine, ein wichtiger Exporteur für Weizen - warum ist das so?

Das Land ist mit seinen 600.000 km² ist etwa doppelt so groß, wie die Bundesrepublik Deutschland, die eine Fläche von 357.588 km² besitzt. Von diesen 600.000 km² werden rund 413.000 km² für den landwirtschaftlichen Anbau genutzt. Denn die Ukraine bewirtschaftet mehr als 75 % als Ackerland. Eine sehr große Fläche, bei dem die europäische Union nicht mithalten kann. Nicht einzelne Wirtschaftssektoren sind für die Ukraine ausschlaggebend, vielmehr ist es die Landwirtschaft, die den bislang immer hohen Ertrag sicherte. Das Bruttoinlandsprodukt richtet sich danach, so betrug der landwirtschaftliche Sektor rund 9,3 % für das vergangene Jahr.

Die Ukraine konnte bislang mit ihrer starken Agrar-Aufstellung punkten. Es sind zu einen die großen Anbauflächen, die dem Land zur Verfügung stehen. Zudem sind es die nährstoffreichen Böden, die sie zu bieten hat. Denn soll Weizen und Mais in hohem Ausmaß produziert werden, so muss der Boden dafür richtig beschaffen sein. Die Ukraine besitzt ausreichend Schwarzerde. Diese sorgt dafür, dass eine fruchtbare Bodenschicht vorhanden ist. Das lässt den Weizen und viele andere Getreidearten gehörig wachsen und treiben. Das weltweite Vorkommen dieser begehrten Schwarzerde ist nirgendwo auf der Welt stärker zu finden als in der Ukraine Sie weist bereits mehr als ein Drittel dieses Erdaufkommens auf. So stützt sich der hiesige Ackerboden auf eine gesättigte Bodenschicht, die das Gedeihen sichert.

Der Krieg in der Ukraine gilt als Preistreiber des Weizenpreises

Der weltweite Export an Weizen beträgt etwa 25 %. Russland sowie die Ukraine versorgen somit große Teile der Welt mit ihrem Getreide. Soll der Konflikt weiter andauern, so kommt es zu einem Ausfall der Weizenproduktion. Ein großflächiger Ausfall ist im kommenden Jahr bereits einzuplanen. Denn die politische Stabilität war in diesen Tagen, Wochen und Monaten nicht ausreichend. Zudem braucht es landwirtschaftliche Arbeiter, die die großen Flächen bestellen und bewirtschaften. Das ist alles nicht gegeben und hat Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Weizenproduktion. Die vorausschauend immer knapper wird. Dazu kommen noch die Sanktionen gegen Russland. Auch die beeinflussen die Preise am Weltmarkt und das nicht im positiven Sinn. So wird es künftig weiter massiv ansteigende Preise geben, wenn es sich um verschiedene Getreidearten und Getreideprodukte handelt.

Gerade in den ärmeren Ländern der Welt liegt die Befürchtung nahe, dass der Krieg in der Ukraine Millionen von Menschen in den Hunger treibt. Den von dem Weizen-Export der Ukraine und von Russland ist nicht nur die europäische Einheit abhängig, sondern viele Länder und Regionen weltweit. Wenn dieser Export an Getreide also wegbricht, so ist die Knappheit mit großer Gewissheit schon jetzt vorauszusagen. Die extreme Knappheit wird dann von einem kräftigen Preisanstieg begleitet. Ein Preisanstieg den sich ärmere Länder, wie Regionen von Afrika, kaum leisten können. Menschen, die bereits ohnehin zu wenig zum Leben haben, werden damit vermehrt vom Hunger betroffen sein. Die Unterernährung wird im afrikanischen Raum in Folge wieder ein großes Thema sein. Wie kann also die Ernährung fortan für arme Länder sichergestellt werden? Eine wichtige Frage, auf die bislang keine Antwort gefunden werden konnte.

Wenn die Lebensmittelexporte aus der Ukraine und aus Russland weiter einbrechen, dann wirkt sich das mitunter nicht nur auf den steigenden Weizenpreis aus, nein viele Nahrungsmittelpreise werden davon betroffen sein.

Unabhängig sein - Selbstversorger werden!

Das ist nun der Wunsch von vielen. Viele Menschen wollen seit Einbruch der Pandemie mehr Platz für sich, mehr grün und sich und sich in der Naherholung einfinden und nicht vom steigenden Preisen am Weltmarkt abhängig sein. Gemüse und Obst selbst anbauen, das ist ihr Credo, das immer mehr Menschen verfolgen, um langfristig unabhängig zu sein. Denn für den Gedeih im eigenen Garten braucht es nicht viel. Gutes Wasser, fruchtbarer Boden und schon wächst der Salat, die Kräuter und das Gemüse in allen seinen Facetten wunderbar. Wer keinen eigenen Garten besitzt, der funktioniert kurzerhand seinen Balkon zum Gartenparadies um. Wenn die Wasserqualität und der richtige Standplatz sichergestellt sind, steht einer erfolgreichen Ernte nichts mehr im Wege.

Warum nicht auf die heimische Landwirtschaft setzen?

Das ist nun der Gedanke von vielen Menschen. Denn der heimische Anbau ist noch immer sicher. Auch wenn der Anbau sicher ist, haben sich die Bedingungen seit Ausbruch des Krieges durchaus auch verändert. Denn nicht nur der Preis des Weizens erlebt sein Rekordhoch, auch das Düngen der Felder ist teuer wie nie zuvor. Denn die Ukraine gilt nicht nur als der Weizenlieferant schlechthin, sie hat auch bei dem diversen Düngemittel eine wichtige Rolle eingenommen. So gelingt es der heimischen Landwirtschaft nicht, sich den Auswirkungen der Ukrainekrise zu entziehen und sich selbstständig aufzustellen.

Ist kein Düngemittel (oder viel weniger Düngemittel als in den Vorjahren) vorhanden, so wirkt sich das mitunter auf den Ertrag aus. Die hiesigen Landwirte haben nun viel größere Investitionen beim Anbau von Weizen hinzunehmen. Länder, die finanziell nicht so gut aufgestellt sind, wie etwa Moldawien, können es sich somit nicht mehr leisten, zum Düngemittel zu greifen, um für mehr Ertrag zu sorgen. Die heimische Landwirtschaft ist damit noch versorgt, dennoch müssen die Boden- und Wetterbedingungen mitunter auch gegeben sein, damit der kommende Ertrag an Weizen sicher ist.

Fazit

Die Weizenpreise sind so hoch, wie nie zuvor. Fas jeder heimische Landwirt, der noch Getreide eingelagert hat, will es nun zu Geld machen. Obwohl sich der Weizenpreis in den letzten Wochen fast verdoppelt hat, bleiben die Anfragen nach ihm sehr stark. Eines steht außer Frage, es muss ein Umdenken in der Lebensmittelversorgung stattfinden. Der russische Krieg mag mitunter jetzt den passenden Anreiz dafür gegeben haben.

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