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Wirtschaftliche Lage im Münsterland

IHK-Hauptgeschäftsführer: „Konjunkturelle Delle nicht so massiv wie erwartet“

Münster

Die Wirtschaft leidet weltweit unter dem Ukraine-Krieg. Auch im Münsterland ist diese Schwächephase spürbar.

Auch im Münsterland steckt die Industrie in der Flaute. Foto: imago

In die Wirtschaft des Münsterlandes und der Emscher-Lippe-Region kehrt langsam wieder etwas Zuversicht zurück. „Doch weniger schlecht ist noch lange nicht gut“, resümierte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen, Dr. Fritz Jaeckel, in Münster am Freitag den Zustand der regionalen Wirtschaft. Eine Trendwende sei aus den Ergebnissen der Konjunkturumfrage der Kammer aber noch nicht ablesbar, aber: „Die konjunkturelle Delle fällt nicht so massiv aus wie zunächst erwartet“, machte Jaeckel Mut.

Dabei hat die IHK-Umfrage eine recht optimistische Einschätzung der aktuellen Lage ergeben. Die Unternehmen werteten ihre Situation als „vergleichsweise positiv“, so Jaeckel. Doch der Blick in die nahe Zukunft ist oft eher düster: „Immer noch befürchtet jedes dritte Unternehmen eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage“, berichtete der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Die Unterschiede in den einzelnen Branchen sind groß: Während sich die Lage im Handel verbessert habe, sei die Industrie „angeschlagen“. Als stabilisierenden Faktor für die Konjunkturentwicklung nannte Jaeckel den Arbeitsmarkt. 22,5 Prozent der Unternehmen planten trotz der unübersichtlichen Geschäftslage für das laufende Jahr eine Aufstockung des Personalbestandes.

Immer mehr Firmen stoßen jedoch auf einen wachsenden Fachkräftemangel. „Um den zu beseitigen, müssen wir schnell einige Hemmnisse abbauen“, forderte Jaeckel. Ein Problem sei auch, dass viele aus dem Ausland zugewanderte qualifizierte Mitarbeiter Deutschland wieder verlassen, weil sie in anderen Ländern attraktivere Stellen gefunden hätten. Insgesamt gilt laut Jaeckel auf dem Arbeitsmarkt: „Die Arbeitskräfte können sich derzeit die Jobs aussuchen.“ Für den IHK-Bezirk erwartet der Hauptgeschäftsführer, dass noch im Laufe des Jahres 2023 die Marke einer Million sozialversicherungspflichtig Beschäftigter geknackt wird.

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