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„Clio-Teams“ gestalten Nürnberger Abend

Ein Abend für Frieden und Menschenrechte

Greven

„Geschichte hautnah zu erleben, bringt viel mehr“, fasst Clio-Teilnehmerin Diana zusammen. Es gibt ihn also, den lebendigen Geschichtsunterricht - in Greven an der Anne-Frank-Realschule in Form des Projektes „ClioGo!“.

Von Regina Sommer

Schulleiter Andreas Sornig (am Mikro) begrüßte die Gäste. Rechts Projektleiter Horst Hennemann Foto: Regina Sommer

Am Dienstagabend präsentierte das Team ClioGo!23 die Ergebnisse zu seiner fünftägigen Exkursion nach Nürnberg und zur NS-Zeit. Das Projekt wurde nach der griechischen Muse Clio benannt. Ziel von ClioGo! ist es, jährlich verschiedene bedeutende Orte der Geschichte zu erkunden.

Im April besuchten 21 Schülerinnen und Schüler der Arbeitsgemeinschaft Geschichte (Clios) unter der Leitung von Lehrer Horst Hennemann die bedeutende fränkische Stadt Nürnberg. Das Projekt begann mit einer Stadtführung. Die Jugendlichen aus den Jahrgängen acht und neun stießen auf viele Örtlichkeiten, die mit der NS-Geschichte verbunden sind.

Spielszene zum Thema Menschenrechte Foto: Regina Sommer

Lehrerin Inga Stude war zum ersten Mal als Begleiterin dabei. „Geschichte am Ort des Geschehens zu erfahren, macht sie leichter begreifbar“, ist sie überzeugt. Für Projektleiter Horst Hennemann ist ClioGo! eine große Herzensangelegenheit: „Die Schülerinnen und Schüler erleben Geschichte live. Sie setzen sich mit dem Wert von Menschenrechten auseinander und erfahren, was Diskriminierung und Krieg bedeuten.“ Ihre aktive Auseinandersetzung mit wichtigen historischen Themen präsentierten die Clios beim Nürnberger Abend in diversen selbst entwickelten Spielszenen auf beeindruckende Weise.

Für fetzige musikalische Begleitung sorgte die Band „Breaking Waves“ von der Musikschule Greven (Leitung: Peter Schilmöller). Mit Songs wie „We are the world“, „Zombie“ und „Numb“ begeisterten die jungen Musiker das große Publikum.

Nach der Begrüßung durch Schulleiter Andreas Sornig, führten die Clio-Moderatoren Finja und Julius gekonnt durch den Abend. Als Einstieg wurde der Filmclip „Nürnberg im Mittelalter“ gezeigt. Dieser diente als thematische Hinführung zu den „Menschenrechten im Mittelalter“. Zur Veranschaulichung stellten die Clios in drei Spielszenen die Stadt-Land-Bauernkriege dar.

Lehrer Horst Hennemann hatte seinen Schülern ausreichend Material „an die Hand“ gegeben, mit dem sie selbstständig und kreativ Dialoge für ihre Spielszenen entwickeln konnten.

Der Auftritt Albrecht Dürers, dargestellt vom  Lehrer Ralf Klatt. Foto: Regina Sommer

Das Musikstück „Zombie“ (Original Cranberries) leitete sodann eindrucksvoll zum Auftritt Albrecht Dürers über (klasse: Lehrer Ralf Klatt). Dieser berichtete von seinem künstlerischen Werdegang vor 500 Jahren, von „Mona Lisa" und „Rhinocerus“.

Im Anschluss wurden die Themen „Verfolgung und Vernichtung der Juden“ und „Menschenrechte im Nationalsozialismus“ in verschiedenen Alltagssituationen eindringlich in Szene gesetzt. Zur Filmmusik von „Schindlers Liste“ positionierten die Jugendlichen Hetz-Schilder gegen Juden auf der Bühne, getragen von einem langen Moment der Stille.

Hetz-Schilder wurden auf der Bühne positioniert Foto: Regina Sommer

Dann folgte eine Überleitung zu Nürnberg heute, der Stadt des Friedens und der Menschenrechte. „Menschenrechte werden verletzt, jeden Tag. Wir sind eine Schule ohne Rassismus. Dieser Abend soll ein Beitrag dazu sein!“, lautete der Ausruf eines engagierten Schülers. An dieses Statement schloss sich nahtlos und emotional konsequent der Song „Numb“ (Original Linkin Park) an. Stark interpretiert von der Band „Breaking Waves“.

 Die Projektgruppe ClioGo!23 zeigte im Anschluss ihren Projektfilm, der mit professioneller Hilfe von Schülervater Roland Busch entstanden ist. „Ich habe nur geschnitten, das Konzept stammt von euch“, erläuterte Busch. Der Film erntete begeisterten Applaus.

 Am Ende des beeindruckenden zweistündigen Nürnberger Abends sprach Horst Hennemann allen Beteiligten seinen großen Dank aus. „Vielen Dank für die engagierte Arbeit über 5,6 Wochen. Ich habe viele Talente entdeckt. Danke an alle, wir sind zu einem tollen Team zusammengewachsen“, betonte Hennemann.

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