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Helmut Becker-Wildenroth verstorben

Ein engagierter Lokalpolitiker

Greven

Helmut Becker-Wildenroth hat sich in Greven an vielen Stellen engagiert. Jetzt ist er im hohen Alter von 94 Jahren verstorben.

Helmut Becker-Wildenroth. Foto: Ulrich Reske

Er war stellvertretender Bürgermeister, CDU-Fraktionsvize und ehrenamtlicher Stadtjugendpfleger. Helmut Becker-Wildenroth hat sich in seiner Wahlheimat Greven an vielen Stellen engagiert. Jetzt ist er im hohen Alter von 94 Jahren verstorben.

1961 zog der junge Lehrer mit seiner Frau nach Greven. Abitur, Studium, Examen, Beruf – nach den Kriegswirren ging es für Becker-Wildenroths Generation zumeist nicht in gerader Linie. Notabitur noch im Krieg, dann flüchtet der 18-Jährige Marinesoldat mit dem letzten Minensuchboot von Rügen in den Westen, kommt ins Kriegslager, aus dem er Juli 1945 entlassen wird.

Das Abi wird nachgeholt, doch einen Studienplatz gibt es nicht. Als Helfer in der Landwirtschaft verdingt er sich und mit der Arbeit in der Bonner Sternwarte entdeckt er die Leidenschaft fürs Firmament.

„Eigentlich bin ich ein Neandertaler“, schmunzelte der Wahl-Westfale bei einem Zeitungs-Interview und meinte damit keineswegs die gebückte Haltung unserer Vorfahren, sondern verwies auf seinen Geburtsort, den Fundort des Skeletts unweit von Mettmann.

Später studiert er doch noch Mathe, Physik, Chemie und Geografie.

Seinen Doppelnamen verdankt er übrigens einem Rat seines Vaters. Der riet ihm, für 50 Mark den Wildenroth als Namenszusatz zu erwerben: unverwechselbar.

Als Mitglied des Pfarrgemeinderats der Martinus-Gemeinde sorgte er dafür, dass der junge Vikar Werner Heukamp seine Pfarrstelle bekam. Auch die Städtepartnerschaft mit Montargis lag ihm am Herzen. Als 1968 die Gründungsurkunde unterzeichnet wird, ist auch der Neu-Grevener dabei.

Der Weg führt ihn rasch auch in die Kommunalpolitik. Rat, Fraktionsvorsitz, stellvertretender Bürgermeister, Stadtjugendringpfleger. Dieses Engagement war für ihn auch eine Form der Dankbarkeit „heil aus dem Krieg zurück gekommen zu sein.“

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