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Prof. Dr. Michaela Brohm im Ballenlager

Jugend braucht Zuversicht

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Keine Lust auf Lernen? Die Motivationsforscherin Prof. Dr. Michaela Brohm hat jetzt auf Einladung von „Lernen fördern“ 200 Interessierten viele Tipps an die Hand gegeben, wie sie das bei sich selbst und ihren Kindern ändern können.

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„Open your mind“, oder „Sei offen für Neues“ – das war am Montagabend der Grundtenor des Vortrags von Prof. Dr. Michaela Brohm. Diese war auf Einladung von „Lernen fördern“ ins Ballenlager gekommen. Die bekannte Motivationsforscherin, deren Heimat im Kreis Steinfurt ist, forscht an der Uni Trier und hat schon zahlreiche Bücher veröffentlicht.

Rund 200 interessierte Zuhörer haben die Veranstaltung aufmerksam und motiviert verfolgt. Das Thema: Wie motivieren wir Kinder oder Jugendliche? Wie tragen wir dazu bei, dass sich glückliche und zufriedene Menschen entwickeln?

Brohm lieferte viele neue und wertvolle Tipps für den ganz alltäglichen Umgang mit Kindern. Das wichtigste, was wir als Eltern oder Lehrer tun können, ist den Kindern ein positives Gefühl zu vermitteln: „Du kannst das. Und wenn Du es nicht kannst, dann kannst Du es lernen.“ Und nicht: „Schon wieder nur eine drei, und wie viele hatten denn eine eins?“

Brohms Botschaft: Die Jugend braucht Hoffnung in ihrem Handeln und Denken und auf ihrem Weg starke Begleiter, die mit Zuversicht und Motivation voran gehen. Nur wenn man selbst motiviert an eine Sache geht, kann man dieses Gefühl Kindern und Jugendlichen vermitteln. Als Lehrer muss man hinter seiner Klasse stehen: „Ihr könnt das noch nicht, aber ihr werdet das lernen.“ Dabei spielen Emotionen in Form von Gefühlen eine große Rolle. Auch Lob kann man durch Gefühle, Gestik oder Mimik vermitteln: „Mensch, das hast Du aber gut gemacht, ich bin stolz auf Dich.“

Und dann gab es da noch die Frage nach dem Warum. „Warum muss ich das Lernen?“, Lehrer und Eltern müssten darauf eine Antwort haben, der Sinn des Handels müsse verständlich sein, erläuterte die Erziehungswissenschaftlerin. „Möchtest Du, dass es in Deinem Gehirn hell oder dunkel ist?“ so setzt Brohm an, „wenn Du Dich für dieses Thema öffnest und lernst, werden deine Neuronen sich miteinander verbinden und in Deinem Gehirn geht das Licht an.“

Viele Beispiele aus dem Alltag machten den Abend kurzweilig und sehr unterhaltsam. „Nicht selten wurde herzlich gelacht“, heißt es in einer Mitteilung von Lernen Fördern. Menschen, die sich als zufrieden und glücklich einschätzen, leben nachweislich länger und können ihre positive Energie an andere weitergeben.

Auch für die Rednerin war es ein ganz besonderer Abend. Erstmalig saßen ihre Mutter und einige Freunde aus der Heimat mit im Publikum. Und die sind sicherlich genauso so zufrieden und motiviert nach Hause gefahren, wie viele andere Zuhörer.

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