„Reckenfeld direkt“ stellt sich neu auf
Soziales und Infrastruktur im Blick
Reckenfeld
Räumlich und personell hat sich die Wählergemeinschaft „Reckenfeld direkt“ neu aufgestellt. Das „Kleine Rathaus“, bislang die Anlaufstelle, ist passé. Doch es gibt ein neues Büro.
Neue Räumlichkeiten, neues „Personal“ – bei der Wählergemeinschaft „Reckenfeld direkt“ hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten viel getan. Das hat auch, aber nicht nur mit dem Tod des Gründers Ernst Reiling zu tun, der „Reckenfeld direkt“ 2011 aus der Taufe gehoben hatte.
Die augenfälligste Änderung: Das „Kleine Rathaus“ ist Geschichte. Das bisherige Fraktionsbüro wurde aufgegeben, weil die Immobilie zuletzt den Besitzer gewechselt hatte und eine Mieterhöhung anstand, die die Wählergemeinschaft nicht mehr stemmen konnte und wollte. Einen Steinwurf entfernt, im Gebäude des Deutschen Hauses, fand man eine neue, etwas kleinere Heimat. „Wir haben eigentlich nicht lange überlegen müssen“, sagt Vannessa Rudolph.
Die bisherigen Gruppen, die die „Rathaus“-Räume mitnutzen durften, sind auch im neuen Domizil willkommen. Der Verein „Modellierton“ wird davon allerdings keinen Gebrauch machen: Er übernimmt das Ladenlokal, in dem das Kleine Rathaus untergebracht war.
Nicht nur das alte Büro ist passé, auch vom Namen „Kleines Rathaus“ hat man sich getrennt. Auch, weil die früher angeboten Serviceleistungen, etwa die Ausgabe von Gelben Säcken und Abfallkalendern, schlicht nicht mehr zu leisten ist. Reiling war quasi ganztägig präsent, um sich (auch) um solche Dinge zu kümmern. Das kann das aktuelle (zumeist berufstätige) Team von „Reckenfeld direkt“ nicht gewährleisten.
Reilings Tod warf die Frage auf, wer ihm im Rat nachfolgt. Die Antwort: Rolf Grieskamp. Er war früher schon eng mit Reckenfeld direkt verbunden, war zuletzt aber von den Grünen als sachkundiger Bürger in den Jugendhilfeausschuss entsandt worden. „Das bleibt auch so“, sagt er. Er habe sich mit der Stadtverwaltung über die Zulässigkeit dieser eher ungewöhnlichen Konstellation ausgetauscht. Inhaltlich sieht er – speziell in diesem Politikfeld – ohnehin große Schnittmengen. Und überhaupt: „Wenn wir etwas reißen wollen, müssen wir mit den anderen Fraktionen verlässlich zusammenarbeiten“, sagt Grieskmap, der deshalb auf tragfähige Kooperationen bei gleichzeitiger Eigenständigkeit setzt.
Das sehen auch die anderen aus der Führungsriege so, die just neu gewählt wurde. Neue Vorsitzende der Wählergemeinschaft ist Elke Röhring, ihre Stellvertreterin Vannesa Rudolph. Ratsmitglied Siegfrid Babin kündigt an, dass man mit geschärftem Blick auf Reckenfeld schaue. „Aber wir wissen natürlich auch, dass wir Teil der Gesamtstadt sind.“ Als künftige Schwerpunkte sieht er die Bereiche Jugend und Familie sowie den Erhalt von – sprich: Investition in – Straßen und Gebäude. Auch der Reckenfelder Bahnhof müsse aufgewertet werden.
Unverändert hält Reckenfeld direkt am Anspruch fest, eine weiterführende Schule im Ort zu etablieren. „Das Thema ist nicht mit Ernst Reiling gestorben“, sagt Alexandra Voskort. „Der Ortsteil wächst – und er soll auch weiter wachsen“, ergänzt Elke Röhring. Eine weiterführende Schule sei wichtig für die Attraktivität des gesamten Ortes und könne sich auch bei der Ansiedlung von Gewerbe positiv auswirken. Auch für Senioren und Familien müsse es passgenaue Angebote geben, im Wohnbereich und darüber hinaus, sagt die neue Vorsitzende.
Für die Wählergemeinschaft ist die Bebauung der Ortsmitte daher erst der Anfang. Man werde sich füR bezahlbares Wohnen einsetzen. Das gelte auch für den Aldi-Altstandort. „Wir sind ganz klar für Wohnbebauung“, sagt Babin zu den Diskussionen über die Fläche. Apropos passgenaue Angebote: In Block C gebe es viel zu wenig Spielflächen, bemängelt Grieskamp. Babin schlägt einen Spielplatz auf dem Eckgrundstück Moorweg/Marienfriedstraße vor. Und: An der Grundschule müsse dringend die Verkehrssicherheit verbessert werden.
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