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Aktuelle Entwicklung in Laer

Bei Flüchtlingszahlen keine Entspannung in Sicht

Laer

Menschen, die in Deutschland Asyl beantragen, und auch Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine stellen die Kommunen vor Herausforderungen. So auch die Gemeinde Laer. Bürgermeister Manfred Kluthe sieht derzeit „keine Anzeichen, dass die Lage sich entspannt“. In der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses gab es aber auch positive Botschaften.

Schülerinnen lernen gemeinsam beim Unterricht in einer Intensivklasse (Symbolbild). Das Lernen der deutschen Sprache gehe gerade bei  Kindern  „superschnell“, sagt Laers zuständiger Fachbereichsleiter Matthias-Holger Reher.  Foto: Andreas Arnold/dpa

33 Asylsuchende aus 14 Nationen halten sich aktuell in der Gemeinde Laer auf. Die größte Gruppe stammt mit sieben Personen aus Syrien, gefolgt von fünf Menschen aus der Türkei. Alle anderen Herkunftsländer tauchen nur ein- oder zweimal in der Statistik auf, die Fachbereichsleiter Matthias-Holger Reher in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses vorstellte.

Kaum Abhilfe durch Abschiebungen

Elf dieser 33 Menschen gelten laut Reher als ausreisepflichtig. Er zeigte sich skeptisch, dass sich die Zahlen durch vermehrte Abschiebungen signifikant senken lassen: „Das sind recht wenige angesichts der globalen Lage.“ NRW-weit seien 2022 rund 3000 Asylsuchende abgeschoben worden, während zugleich 70.000 bis 80.000 dieser Menschen gekommen seien. Auch Bürgermeister Manfred Kluthe sieht „keine Anzeichen, dass die Lage sich entspannt“. Der Rathauschef lobte das große Engagement seines Teams und der Bürgerschaft in Sachen Integration von Geflüchteten.

Als sehr problematisch stufte Fachbereichsleiter Rehers ein, dass bei anerkannten Flüchtlingen (Paragraf 12a des Aufenthaltsgesetzes) der Familiennachzug nicht in der Asylstatistik auftauche, obwohl auch diese Angehörigen untergebracht werden müssten.

Kinder lernen Sprache schnell

Nicht als Asylbewerber gezählt werden die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Von ihnen halten sich derzeit 63 in Laer auf, 36 davon in gemeindlichen Einrichtungen. Matthias-Holger Reher sprach hier von einem „guten Miteinander“ und davon, dass alle schulpflichtigen Kinder untergebracht seien. Er sagte aber auch, dass es in der Grundschule „so langsam eng“ werde. Besonders Personal für den DaZ-Bereich (Deutsch als Zweitsprache) sei schwer zu bekommen. Das Lernen der deutschen Sprache gehe bei den Kindern aber „superschnell“, so Reher: „Je kleiner, desto schneller.“ Das Fazit von Fachbereichsleiter Matthias-Holger Reher: „Noch läuft es gut. Ich hoffe, das bleibt so.“

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