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Modelleisenbahnclub präsentiert seine Arbeit

45 Meter Bahnstrecke begeistern Groß und Klein

Münster

Der Modelleisenbahnclub lud zu seiner Eisenbahnschau ein. Rund um die 45 Meter lange Bahnstrecke staunten die Besucher nicht schlecht.

Von Andreas Hasenkamp

Eines der Nord-Module aus der Jugendgruppe des Modelleisenbahnclubs, zu der Fynn Steltenkamp sowie Mika (12), Simon (9) und Julian Mönninghoff (11) gehören. Foto: Andreas Hasenkamp

Fynn Steltenkamp ist Zugführer und Fahrdienstleiter in Personalunion, 16 Jahre alt und ein Eisenbahn-Veteran. Gerade lenkt und beaufsichtigt er Züge zwischen den Bahnhöfen Mecklenbeck und Hiltrup, während die Besucher der Modelleisenbahnschau des Modelleisenbahnclubs Münster (MEC) ganz nah herankommen, um Details zu sehen. Die Kleinen schnappen sich eine der Tritthilfen, damit sie alles sehen können.

Es ist viel los am Samstag im Pfarrheim von St. Gottfried, auf und vor den etwa 45 Metern Bahnstrecke. Hinzu kommt die Eisenbahn-Börse im Keller, wo es für Bastler Häuser und Kathe­dralen gibt, Waggons und Lokomotiven.

Fynn war ganz klein, als sein Vater ihm seine Modellbahn zeigte, mit fünf durfte er am Trafo mitmischen. Nun bastelt er mit in der Jugendgruppe, die zum MEC gehört aber quasi autark ist, wie Meinhard Hockmann sagt, der stellvertretende Leiter der Gruppe.

Bereits als Kind am Trafo

Mit dabei ist das Brüderpaar Simon und Julian. Gefunkt hat es bei einem Flohmarkt des Vereins, seitdem basteln sie mit und stehen jetzt schon an einem der Trafos. Julian sagt, er möchte lieber in einer Gruppe an einem Modul basteln. Zuhause müsse man sich erst alles kaufen.

Einen anderen Schwerpunkt hat Meinhard Hockmann, der stellvertretende Gruppenleiter. Persönlich hängt sein Herz am rollenden Material, vom TE alias Trans-Europ-Express über die E10 bis zum ICE. Doch er schätzt besonders das kreative Gestalten der Module. Dank der genormten Module können die Gruppen kooperieren und ihre Module miteinander verbinden. So könnten auch mehrere Hundert Meter Strecke entstehen, erklärt Hockmann.

Die letzte Ausstellung in Münster liege etwa sechs Jahre zurück. Während Ausstellungen eine Seltenheit sind, können Interessierte immer dazustoßen. Ausprobieren kann man das Hobby auch im Sommerferien-Programm des Kinderbüros im Zuge der „Hits für Kids“. Dort können beim MEC Zehn- bis 16-Jährige ein „Diorama“ bauen, ein Stück Landschaft mit kleinen Szenen, das zuhause ins Regal passt.

Münster-Tatort nachgebaut

Szenen liegen den Modelleisenbahnern am Herzen: In einer wird in einer Fabrik gestreikt, eine Kurve weiter hängt eine Leiche vom Baum – Nachbau einer Szene des Münster-Tatorts. Die Jugendgruppe hat drei Module in Arbeit, darunter eine Brauerei, die sie zur Event-Location umbauen.

Schlechte Nachricht: Die Bahnstiftung ziehe sich aus der Finanzierung zurück, bald sei die Miete der Clubräume am Industrieweg 72 doppelt so hoch wie jetzt. Neue Räume zu finden sei schwer, weil der Verein mindestens 150 Quadratmeter benötig und nicht zu weit von der Innenstadt entfernt sein dürfe – das würde besonders den Kindern und Jugendlichen den Besuch erschweren.

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