Trauer im Allwetterzoo
Berühmter Pinguin Sandy musste eingeschläfert werden
Münster
Als Pinguin Sandy vor 25 Jahren in den Allwetterzoo Münster kam, hat wohl niemand mit dem Erfolg gerechnet, der dann folgte. Das Brillenpinguin-Weibchen war nicht nur beliebt, sondern auch ein echter Film- und Fernsehstar. Jetzt wurde das Tier eingeschläfert.
Trauer im Allwetterzoo: Tierärzte und -pfleger haben sich entschieden, und den Pinguin Sandy eingeschläfert. "Ihr gesundheitlicher Zustand hatte am Ende leider keine andere Option mehr zugelassen", heißt es in einer Pressemitteilung des Zoos von Mittwochnachmittag.
Der Name Sandy stehe nicht nur im Allwetterzoo für sehr viel mehr als "nur" einen Brillenpinguin: "Sandy war etwas ganz Besonderes." Nicht ohne Grund seien sie und ihr Punktemuster in der Bronzeskulptur in direkter Nähe zu den Pinguinen verewigt worden. Fast von Anfang an dabei war Tierpfleger Peter Vollbracht.
Sandy war wegen ihrer besonderen Verbindung zu Vollbracht („Sie hatte sich einen Partner ausgesucht: Mich!“) ein Liebling der Medien und Münsters. Die WDR 2-Hörer wählten sie im Jahr 2004 zum Lieblings-Zootier in NRW.
Sandy ist vor 25 Jahren nach Münster gekommen
"Sandy ist mit vor 25 Jahren aus dem Zoo Nürnberg zu uns nach Münster gekommen. Mit ihren rund neun Monaten hatte sie noch nicht einmal ihr für Brillenpinguine typisches Federkleid", erinnert sich Vollbracht an die Anfänge.
Das Pinguinweibchen sei schnell zum Liebling geworden. "Gemeinsam besuchten wir unter anderem die Sendung 'Frag doch mal die Maus', waren zu Gast in Talk-Shows von Harald Schmidt, Stefan Raab, Johannes B. Kerner oder Günter Jauch. Zudem waren wir auch schon auf Bühnen", so der Tierpfleger in der Mitteilung des Zoos.
Auch im Münster-Tatort spielte die Pinguindame eine Rolle. In der Folge „Schlangengrube“, in der es um illegalen Tierhandel geht, hatte sie einen Auftritt an der Seite von Jan Josef Liefers und Axel Prahl.
Ein Erlebnis ist Peter Vollbracht nach eigenen Angaben besonders im Gedächtnis geblieben: ein Besuch mit Sandy bei krebskranken Kindern im Uniklinikum Münster. "Da das Tier nicht auf die Station durfte, haben wir stattdessen bei Schneetreiben auf dem Vorplatz gestanden. Hier durften die jungen Patienten dann einmal Sandy kennenlernen", erzählt Vollbracht in der Mitteilung.
Arthrose machte Pinguin-Weibchen das Bewegen schwer
Sandy wurde nach Angaben des Zoos 25 Jahre alt. In den vergangenen Jahren habe sie vermehrt an Arthrose gelitten und sich deshalb immer schlechter bewegen können.
In der Natur nehmen die Bestände von Brillenpinguinen rasch ab und die Art gilt seit 2012, letztmals überprüft 2021, als stark gefährdet. Damit gehören sie, wie auch ihre Verwandten, zu den Leidtragenden von Klimawandel, kommerzielle Fischerei und Meeresverschmutzung.