Stadtbücherei-Team stellt Kinder- und Jugendbereiche neu auf
Bilderbuch-Landschaft mit Chill-Möbeln
Münster
Was passiert eigentlich in der Stadtbücherei, wenn es weder Kundenbetrieb noch einen Abholservice gibt? Vieles. Unter anderem wird umgebaut: Vor allem der Kinder- und Jugendbereich im Untergeschoss erhält eine Frischzellenkur.
Keine Kunden in der Stadtbücherei, das Gebäude am Alten Steinweg wirkt leer. Doch der Eindruck trügt: Im Untergeschoss, verborgen vor den Blicken von außen, wird seit Wochen unermüdlich geplant, geräumt und neu sortiert. Bücherberge werden bewegt, gereinigt, neu signiert, umgestellt, aussortiert. Das Bücherei-Team nutzt laut Pressemitteilung die unfreiwillige Corona-Zeit, um neue Konzepte für die Kinder- und Jugendbereiche („JuWel“) umzusetzen. Dabei gibt es Veränderungen nicht nur im Untergeschoss – die gesamte Bibliothek wird einbezogen. Büchereileiterin Stefanie Dobebrke spricht von „einer ausgesprochen produktiven Schließzeit“.
Zwei Entwicklungen machen diese Arbeiten notwendig. Da ist zum einen der ständig wachsende Platzbedarf in der Kinderbücherei. Zog man 1993 mit rund 20 000 Medien und 118 000 Ausleihen pro Jahr in den Neubau am Alten Steinweg ein, hat sich mittlerweile sowohl die Anzahl der Medien als auch der Ausleihen fast vervierfacht. Raumgreifende Veranstaltungsformate, Plätze zum Chillen, Räume zum Toben, zig Kinderwagen – all das ist auf einem Areal von 412 Quadratmetern nicht mehr komfortabel unterzubringen. Das soll anders werden. Dafür hatten sich auch viele Teilnehmer des „World-Cafés“ ausgesprochen, zu dem die Stadtbücherei Ende 2019 im Rahmen ihres Zukunftsprozesses eingeladen hatte.
„Die Kinderbücherei ist ab sofort unseren jüngsten Nutzerinnen und Nutzern vorbehalten“, berichtet Ute Czieslik-Mende, Leiterin der Kinderbücherei. „Der Sachbuchstand ist verlagert worden, die Altersgruppen wurden neu geordnet, so dass es nun mehr Raum für die Jüngsten gibt. Sie können es sich, wenn die Bücherei wieder geöffnet ist, in einer mit Chill-Möbeln ausgestatteten Bilderbuch-Landschaft gemütlich machen.“
Der Kinderbücherei gegenüber liegt das im Sommer 2014 eingerichtete „JuWel“. Als Freizeittreff und attraktiver Wohlfühlort für junge Menschen gedacht, war es eine der ersten Jugendbibliotheken in NRW. Nach sieben Jahren sei es an der Zeit, dieses Angebot für junge Menschen auf den Prüfstand zu stellen, heißt es. Als sogenannter „Dritter Ort“ soll die Bibliothek ein attraktiver Treffpunkt für junge Menschen bleiben. Gaming-Angebote und die medienpädagogische Begleitung werden fortgeführt.
Neue, flexibel aufstellbare Möbel für den Jugendbereich sind bestellt und werden in den kommenden Wochen erwartet. „Möglicherweise ist noch nicht alles an seinem Platz, wenn die Stadtbücherei wieder öffnen kann“, sagt Stefanie Dobberke. „Aber die wesentlichen Arbeiten für die Umgestaltung werden erledigt sein.“
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