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Mobilitätsbefragung in Münster

Noch mehr Fahrten mit dem Fahrrad

Münster

Für die meisten Wege in der Stadt nutzen Münsteranerinnen und Münsteraner das Fahrrad. Das ist nur eines von vielen bemerkenswerten Ergebnissen der jüngsten Mobilitätsbefragung. Diese lässt sogar europaweit auf einen Spitzenwert Münsters schließen.

Von Dirk Anger

Fast die Hälfte ihrer werktäglichen Wege legen die Münsteranerinnen und Münsteraner mit dem Fahrrad zurück. Foto: Matthias Ahlke

Es könnte der Spitzenwert in Europa sein und dürfte Münsters Renommee als Radlerhauptstadt untermauern: Fast jeden zweiten Weg legen die Münsteranerinnen und Münsteraner werktags mit dem Fahrrad zurück. Der Radverkehrsanteil liegt damit bei 47 Prozent, wie die Stadt  unter Verweis auf die am Montag veröffentlichten Ergebnisse der Mobilitätsbefragung aus dem Herbst 2022 mitteilt.

Im Vergleich zur vorangegangenen Befragung im Jahr 2019 hat die Radnutzung am gesamten Verkehrsaufkommen nochmals um drei Prozentpunkte zugelegt. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie  hat sich dabei auf das Mobilitätsverhalten der Münsteraner ausgewirkt – namentlich aufs Fahrrad, wie Planungsdezernent Robin Denstorff anmerkt. Mit dem neuen Wert hängt Münster Radlerhochburgen wie Utrecht, Kopenhagen oder Oldenburg jedenfalls ab.

Auto wird für den Weg zur Arbeit genutzt

Zurückgegangen ist der Befragung zufolge der Verkehrsanteil des Autos auf 26 Prozent (2019: 34 Prozent). Berücksichtigt man indes die Anzahl der Fahrten und die Länge der Strecken, liegt die zwar im Vergleich abgenommene Verkehrsleistung des Autos nach Angaben der Stadt immer noch bei fast 50 Prozent. Meist wird der Pkw dabei für den Weg zur Arbeit genutzt. Dieser ist mit durchschnittlich 12,6 Kilometern deutlich länger als die mittlere Wegelänge von 7,6 Kilometern, heißt es. Allerdings berücksichtigen all diese Zahlen keine nach Münster einpendelnden Menschen und Gäste.

Während die Münsteraner das Auto nur noch für ein knappes Viertel aller Wege als Verkehrsmittel der Wahl nutzen, erreicht der sogenannte Umweltverbund aus Fußwegen, Fahrrad und ÖPNV einen Anteil von 74 Prozent (2019: 66 Prozent): Nach den Radfahrenden macht der Anteil der Fußgängerinnen und Fußgänger mit 19 Prozent dabei die zweitgrößte Gruppe aus (2019: 12 Prozent). Weitere acht Prozent entfallen auf den Öffentlichen Personennahverkehr (2019: 10 Prozent).

Mehr Fahrten mit dem E-Bike

Als „Ansporn und Bestätigung für den Infrastrukturausbau“ in Verbindung mit einer veränderten Einstellung deutet Planungsdezernent Denstorff die Zahlen. Die Entwicklung führe etwa dazu, dass Menschen jetzt längere Strecken mit dem Rad führen. Bei der E-Bike Nutzung verzeichne man laut Denstorff „einen signifikanten Anstieg“. Jede fünfte Fahrradfahrt legen die Befragten demnach mit Elektro-Unterstützung zurück. Bei Wegen von neun bis zehn Kilometern ist es jede zweite Fahrt. Damit hat sich der Anteil der Pedelecfahrenden unter Münsters Radfahrerinnen und Radfahrern seit 2019 verdoppelt.

Die Mobilitätsbefragung wurde im vergangenen Jahr unter 12.700 Haushalten durchgeführt. Knapp 2100 von ihnen beteiligten sich daran, was eine Rücklaufquote von 16,4 Prozent bedeutet.

Kommentar: Es ist nicht das Fahrrad alleine

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