29-Euro-Ticket vor der Einführung
CDU vermisst nachhaltige Finanzierung
Münster
Um das vom Ratsbündnis in Münster geplante 29-Euro-Ticket gibt es weiter Streit. Vor allem mit Blick auf die Finanzierung ist die CDU skeptisch: Müssen für das Ticket Ausbesserungen bei Radwegen und Bürgersteigen verschoben werden?
Die vom Ratsbündnis aus Grünen, SPD und Volt geplante Einführung des 29-Euro-Tickets in Münster stößt bei der oppositionellen CDU im Rat weiter auf Kritik. Aus Sicht des finanzpolitischen Sprechers Ulrich Möllenhoff fehlt eine „nachhaltige Gegenfinanzierung“.
Dass die Einführung des Tickets in diesem Jahr aus eigentlich für Unterhaltungsmaßnahmen vorgesehenem Geld bezahlt werden soll, sehen die Christdemokraten mit großem Unbehagen. „Die Bürger müssen wissen, dass damit laufende Instandsetzungen für Straßen, Wege und Plätze erheblich gekürzt werden, also auch die laufende Reparatur von Fuß- und Radwegen“, erklärte Möllenhoff.
Ausgleich aus dem Haushalt
Auch die spätere Finanzierung des Tickets mit zusätzlichen Einnahmen aus Parkgebühren und Anwohnerparken reiche dazu nicht und werde dann erst im Jahr 2025 in voller Höhe erwartet. Die Stadtwerke rechnen nach eigenen Angaben durch die Einführung des 29-Euro-Tickets zunächst mit Mindereinnahmen in einer Höhe von rund 2,4 Millionen Euro im Jahr. Diese sollen - wie verabredet - aus dem städtischen Haushalt ausgeglichen werden.
CDU-Verkehrspolitiker Walter von Göwels sieht in dem neuen Ticket keine Lösung für das Problem des Pendlerverkehrs in Münster. „Das Ticket endet an der Stadtgrenze.“ Die von der Koalition gewünschte Einführung des 29-Euro-Tickets im ganzen Münsterland werde an den geschätzten Mehrkosten für die Landkreise zwischen 30 und 45 Millionen Euro scheitern, sagte von Göwels.
Fünstellige Zahl an Abonennten
Aktuell haben die Stadtwerke rund 20.000 Abonnenten, davon rund 11.500 Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende. Wie viele von ihnen zum 29-Euro-Ticket wechseln, lässt sich nach den Worten von Stadtwerke-Sprecher Florian Adler schwerlich sagen, weil es das neue Deutschland-Ticket gibt und in diesem Zusammenhang für Schüler noch wichtige Entscheidungen ausstehen. Gleichwohl gehen die Stadtwerke von einer mindestens fünfstelligen Zahl an Abonnenten für das neue 29-Euro-Ticket in Münster aus.
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