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Stadt und Betreiber unterschreiben Verträge

Das neue Bürgerbad ist endlich dingfest

Münster-Handorf

„Das schafft ihr nie!“ – das hörten die Ehrenamtlichen aus Handorf, die 2008 ein ehemals städtisches Hallenbad als Bürgerbad übernahmen und so vor dem Abriss retteten. Doch sie schafften es. Und jetzt stemmen sie einen Neubau.

Lukas Speckmann

Die Verträge sind unterschrieben (v.l.): Sportdezernentin Cornelia Wilkens, Baudezernent Matthias Peck, Christoph Andrzejewski (Amt für Immobilienmanagement), Oberbürgermeister Markus Lewe, Geschäftsführer Ralf Thaleiser (Bürgerbad), Winfried Reher (Sportamt) und Generalbevollmächtigter Tim Teerling (Bürgerbad) freuen sich auf ein neues Bürgerbad an neuem Standort. Foto: spe

Das neue Bürgerbad Handorf kommt – wenn alles gut geht, bereits Ende 2020: Vier Jahre nach Beginn der Planung und zwei Jahre nach dem entscheidenden Ratsbeschluss zur Finanzierung des Projekts wurden am Dienstagmorgen endlich die Verträge beim Notar unterschrieben. Die „ Bürgerbad Handorf GmbH “ kann nun mit der europaweiten Ausschreibung beginnen.

Mit den Unterschriften wurde folgende Vereinbarung dingfest: Östlich von Handorf entsteht für rund acht Millionen Euro der Neubau eines Hallenbads, an dessen Kosten sich die Stadt mit vier Millionen Euro beteiligt. Die gemeinnützige Betreibergesellschaft wiederum kümmert sich um den Bau und finanziert die andere Hälfte.

"Eine ideale Lösung“

Haupteinnahmequelle ist die dauerhafte Vermietung der Schwimmbecken an Schulen und Vereine auf Kosten der Stadt – 25 Jahre lang für 38 Stunden in der Woche. An den Wochenenden und in den frühen Morgenstunden steht das Bad der Öffentlichkeit zur Verfügung. Der Verkauf von Jahreskarten sowie die Beiträge des Fördervereins helfen bei der Finanzierung.

Oberbürgermeister Markus Lewe

Das Bad wird zusammen mit den benachbarten Sportstätten des TSV Handorf umziehen. Mitten im Ort entsteht dann ein neues Baugebiet , am Ortsrand ein kompaktes Sportgelände. „Für Handorf eine ideale Lösung“, bekräftigt Oberbürgermeister Markus Lewe beim Ortstermin. „Es wird ein fließender Übergang vom alten zum neuen Bad.“

Das alte Hallenbad ist das Überbleibsel der 2007 stillgelegten Wellenbad-Anlage; es wird seit 2008 sehr erfolgreich ehrenamtlich als Bürgerbad betrieben. Das 45 Jahre alte Bauwerk pfeift auf dem letzten Loch – die Betreiber hoffen, dass es bis zur Einweihung des Nachfolgebaus durchhält. Ist erst ein Generalunternehmer gefunden, sollte das Ganze innerhalb von zwölf Monaten stehen.

Ein reines Funktionsbad

Die Pläne der „EBM Ingenieurgesellschaft“ sehen ein zweckmäßiges Gebäude mit 25-Meter-Becken, Zwölf-Meter-Lehrschwimmbecken und Planschbecken für die Kleinsten vor: „ Es wird ein reines Funktionsbad “, betont Bürgerbad-Geschäftsführer Ralf Thaleiser – im Prinzip nicht viel anders als der durchaus funktionale Altbau, dessen Erfolg mit 57.000 Besuchern jährlich für sich spreche.

Die Stadt sei auf die Schwimmzeiten für Schulen und Vereine angewiesen, und auch deshalb für das bürgerschaftliche Engagement überaus dankbar, bekräftigt OB Lewe: „Wir kaufen Ihnen Leistung ab, die wir ohnehin dringend benötigen.“

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