Holzofenbäckerei gibt Betrieb auf
Drei Generationen und fast 90 Jahre: Pohlmeyer schließt
Münster
Die Holzofenbäckerei Pohlmeyer ist eine Institution in Münster. Doch die Tage des Betriebs sind gezählt. Inhaber Stefan Pohlmeyer verkündete am Donnerstag das Aus des Traditionsbetriebs.
Für Freunde des gemahlenen Korns ist das wahrlich keine frohe Kunde: Die Holzofenbäckerei Pohlmeyer wird ihren Betrieb in den kommenden Monaten schrittweise schließen. In die Filialen am Friesenring und am Hansaring zieht laut Mitteilung des Unternehmens zum 1. März die Kiepenkerl Bäckerei aus Greven ein. Den Mitarbeitern soll demnach eine Übernahme angeboten worden sein. Zum 31. März wird demnach auch das Stammhaus an der Ludgeristraße geschlossen.
Lediglich die Verkaufs- und Produktionsstätte an der Kopenhagener Straße in Amelsbüren werde vorerst weiterbetrieben, jedoch sei auch hier eine Schließung beabsichtigt. „Wir sind zuversichtlich, für das Café und die Verkaufsstelle in Amelsbüren eine Nachfolge zu finden“, sagt Bäckermeister und Inhaber Stefan Pohlmeyer. Man gehe davon aus, dass alle Verkäuferinnen und Verkäufer dort eine neue Anstellung finden würden.
Stefan Pohlmeyer nennt als Grund für die Schließung wirtschaftliche und persönliche Gründe. Die Mitarbeiter seien darüber am Donnerstag informiert worden.
Bewegte Geschichte auf der Ludgeristraße
Stefan Pohlmeyer führt den Betrieb in dritter Generation. Mitte der 1930er-Jahre beginnt Theodor Pohlmeyer damit, auf der Ludgeristraße zu backen. 1943 wird der Betrieb im Zweiten Weltkrieg zerstört. Pohlmeyer selbst gerät in Gefangenschaft, aus der er 1945 heimkehrt. Vier Jahre später ist der Wiederaufbau des Betriebs abgeschlossen. Weitere 19 Jahre später übernimmt Bernd Pohlmeyer mit seiner Frau Barbara die Bäckerei.
1998 schließlich erhält auch Stefan Pohlmeyer seinen Meisterbrief. 2005 eröffnet die Schaubackstube in der Rothenburg, 2013 die Produktionsstätte in Amelsbüren.
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