Lohnt es sich den Flughafen Münster-Osnabrück weiterzubetreiben? Ein Gutachten, unter anderem von der Stadt Münster in Auftrag gegeben, sagt ja. Der Bericht erreicht jetzt die münsterischen Ratsmitglieder.
Von Klaus Baumeister
Die Boom-Zeiten am Flughafen Münster-Osnabrück, hier ein Archivfoto, sind
Eine Schließung des Flughafens Münster-Osnabrück (FMO) wäre falsch, ein „Weiter so“ wäre ebenso falsch. Sinnvoll ist stattdessen ein dritter Weg in Form einer Transformation. So in etwa kann man das Ergebnis eines Gutachtens zur Zukunft des FMO zusammenfassen. Erstellt wurde das Gutachten von zwei Büros aus Karlsruhe und Hamburg.
Der Finanzausschuss der Stadt Münster wird sich am Donnerstag (9. Mai) mit diesem Bericht beschäftigen, der Rat in seiner Sitzung am 14. Juni.
Kleine Szenen und große Gesten – Der Flughafen Münster/Osnabrück in Bildern
In Auftrag gegeben wurde das Gutachten von der Stadt Münster und dem Kreis Steinfurt, nachdem das Ratsbündnis aus Grünen, SPD und Volt 2021 eine „unabhängige wissenschaftliche Studie über die Zukunft des FMO“ gefordert hatten.
Hohe Einmalkosten bei Schließung
Die Gutachter raten davon ab, den Flughafenbetrieb einzustellen, da die Gesellschafter – vornehmlich Münster, Osnabrück und der Kreis Steinfurt – Einmalkosten in Höhe von rund 95 Millionen Euro zu tragen hätten. Auch ökologische Vorteile sehen die Gutachter nicht, da es schlicht zu einer Verlagerung der Starts und Landungen kommen würde, insbesondere in Richtung des Flughafens Düsseldorf.
Zugleich halten die Gutachter wegen der vergleichsweise geringen Auslastung aber auch Veränderungen für notwendig. Ansonsten würde bereits 2024 ein Verlust in Höhe von circa 11,5 Millionen Euro entstehen.
Vorschläge für die Zukunft
Konkret werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:
„Leichte Erhöhung“ der Start- und Landeentgelte
Moderater Personalabbau
Verzicht auf Nachtflugbetrieb in den Wintermonaten
Verzicht auf das Terminal 1, das als Büro- und Gewerbestandort entwickelt und vermarktet werden soll
Herabstufung der Flughafenfeuerwehr
2019, dem letzten Geschäftsjahr vor der Pandemie, lag das Passagieraufkommen bei knapp einer Millionen Menschen. Die Gutachter gehen davon aus, dass dieses Niveau 2026 wieder erreicht wird.