Warnung der Polizei
Telefonbetrüger erbeuten mehr als 200.000 Euro
Münster
Der Polizei in Münster wurden in den vergangenen Wochen zahlreiche Fälle von Telefonbetrug gemeldet. In mehreren Fällen waren die Täter erfolgreich – und erbeuteten insgesamt mehr als 200.000 Euro.
Seit Mitte August haben Telefonbetrüger mehr als 200.000 Euro von Bürgerinnen und Bürgern in Münster erbeutet. Die Täter haben dabei nach Angaben der Polizei insbesondere zwei perfide Maschen angewendet.
In acht Fällen behaupteten die Täter am Telefon, ein naher Verwandter sei in einen Verkehrsunfall verwickelt und die angerufene Person müsse nun eine Kaution zahlen. In einem dieser Fälle erbeuteten die Täter laut Mitteilung der Polizei 149.000 Euro, in einem zweiten Fall 50.000 Euro. In den anderen sechs Fällen blieb es bei einem Versuch.
Täter geben sich als Polizisten aus
In sieben anderen Fällen gaben sich die Betrüger als Polizeibeamte aus. Die Täter forderten unter diesem Deckmantel ihre Opfer auf, ihnen Geld und Wertgegenstände zur Aufbewahrung auszuhändigen. In einem Fall erbeuteten sie 2430 Euro, in einem zweiten Fall 850 Euro. Die anderen Fälle verliefen für die Täter erfolglos.
„Wir gehen zudem von einer hohen Dunkelziffer aus“, sagt Kriminalhauptkommissarin Alexandra Bruns vom Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz. Sie rät zu besonderer Vorsicht bei Anrufen Unbekannter: „Polizei und andere Justizorgane in Deutschland fragen niemals nach Kautionszahlungen für die Freilassung von Personen. So etwas kennt man aus amerikanischen Spielfilmen, aber bei uns gibt es so etwas nicht.“
Kriminalhauptkommissarin Alexandra Bruns
Die Kriminalhauptkommissarin warnt zudem: „Betroffene, die den Trick zunächst durchschauen, sollten niemals zum Schein auf Forderungen der Täter eingehen. Die Betrüger sind psychologisch so geschult, dass sie im weiteren Verlauf des Telefonates die Zweifel der Angerufenen immer noch zerstreuen können. Und dann funktioniert die miese Masche am Ende doch.“
Die sicherste Möglichkeit, um sich zu schützen, bleibe: „Sofort auflegen!“, rät Alexandra Bruns. „Außerdem kann man einen Anrufbeantworter einsetzen, um Trickbetrüger abzuschrecken. Im Gegensatz zu seriösen Anrufern hinterlassen sie erfahrungsgemäß keine Nachrichten auf dem Band. Eine rein technische Präventionsmöglichkeit stellen zudem sogenannte Telefonfilter dar. Diese kann man zum Beispiel so programmieren, dass das Telefon bei Anrufen unbekannter oder anonymer Nummern gar nicht erst klingelt.“
Die Kriminalhauptkommissarin bietet speziell für Seniorinnen und Senioren Informations-Veranstaltungen zum Thema Betrugsmaschen am Telefon an.
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