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Zdebel-Mitarbeiter mit fragwürdigen Äußerungen

„Staatsknete und Informationen abgreifen“

Münster

Zuletzt hatte es Vorwürfe von Seiten der CDU Richtung des münsterischen Bundestagsabgeordneten Hubertus Zdebel (Die Linke) gegeben. Nun machte zumindest der Zdebel-Mitarbeiter Tim Fürup ziemlich deutlich, wo er denn steht. Auch Fürup hat eine Münster-Vergangenheit.

Björn Meyer

Tim Fürup auf der Strategiekonferenz in Kassel. Foto: Screenshot YouTube

Vor Jahren war er Sprecher des Kreisverbands der Partei die Linke in Münster, mittlerweile arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Berliner Büro des münsterischen Bundestagsabgeordneten Hubertus Zdebel. Nun hat Tim Fürup auf der Strategiekonferenz der Linken – vermutlich unfreiwillig – für Aufsehen gesorgt. Ein Youtube-Video zeigt ihn dabei, wie er statt der Zugehörigkeit zur EU und Nato fordert: „Wir müssen diesen parlamentsfixierten Abgeordnetenbetrieb schwächen. Und das machen wir damit, dass wir feststellen, was die Aufgaben einer Linken sind. Staatsknete im Parlament abgreifen, Informationen aus dem Staatsapparat abgreifen, der Bewegung zuspielen“, sagt Fürup dort unter anderem. Zudem brauche man das Parlament als Bühne, denn „die Medien sind so geil auf dieses Parlament, das sollten wir doch nutzen.“

Weiterhin fordert Fürup, Abgeordnetengehälter auf das Niveau eines Facharbeiters zu beschränken. Für das übrige Geld hat Fürup auch schon eine Verwendung: „Es gibt in jeder Stadt eine vernünftig operierende Antifa, da könnte man die gesamte Kohle hinpacken, anstatt mit SPD, Grünen und CDU eine Einheitsfront zu bilden.“

Keine Stellungnahme von Fürup

Auf Anfrage unserer Zeitung äußerte sich Fürup gestern nicht zu dem Video. Die Strategiekonferenz der Linken, die am 29. Februar und 1. März in Kassel stattgefunden hatte, war auch wegen der Äußerung einer Teilnehmerin in den bundesweiten Fokus geraten. Sie hatte laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zum Thema Energiepolitik geäußert: „Und auch wenn wir das eine Prozent der Reichen erschossen haben, ist es immer noch so, dass wir heizen wollen.“

In Münster hatte zuletzt der CDU-Vorsitzende Hen­drik Grau Vorwürfe Richtung Hubertus Zdebel formuliert. Dieser, so Grau, sei einer der Radikalen, die eine Scharnierfunktion ins linksextreme Milieu übernähmen. Zdebel, so Grau weiter, gehöre zum trotzkistischen Kader, der den Parlamentarismus ablehne. Zdebel hatte derweil dem Vorwurf widersprochen, die Bundesrepublik abschaffen zu wollen.

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