Piene-Kunstwerk am Landesmuseum
Streit um LWL-Logo: Kunst oder Werbung?
Münster
Um das LWL-Logo im Otto-Piene-Kunstwerk an der Fassade des Landesmuseums ist erneut Streit entbrannt. Kunst oder Werbung? Kunst, meint die Stadt – die Veränderung des Kunstwerks sei daher mit der Altstadtsatzung vereinbar. Für die Grünen ist das Kunstwerk jedoch Werbung.
Bis vor wenigen Monaten war der Fall klar: Otto Pienes Installation „Silberne Frequenz“ an der Fassade des Landesmuseums ist ein Kunstwerk. Dann kam der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) auf die Idee, das Kunstwerk um sein Logo zu erweitern (der Künstler soll zugestimmt haben). Ist es nun immer noch Kunst – oder Werbung?
Kunst, meint Marlies Voss von der städtischen Denkmalbehörde. Werbung, meint Dr. Stefan Nonhoff, Grünen-Bezirksvertreter, in einer Anfrage an die Verwaltung. Und auch auf der Facebook-Seite unserer Zeitung gehen die Meinungen weit auseinander.
„Ich kann verstehen, dass man sich diese Frage stellt“, sagt Marlies Voss. Da der Künstler selbst zugestimmt habe, sei das Kunstwerk nach wie vor ein Kunstwerk, eine Überprüfung, ob es mit der Altstadtsatzung zu vereinbaren ist, habe sich damit erübrigt. Die Satzung regelt detailliert, wie die Innenstadt auszusehen hat – und setzt Werbung enge Grenzen.
Für Nonhoff steht außer Frage, dass das Logo das Kunstwerk zu Werbung degradiert. „Der Mona Lisa würde man nach einer Restaurierung doch auch keine Coca-Cola-Schärpe umhängen“, meint der Grünen-Politiker. Dass Piene dem Logo zugestimmt habe, kommentiert er mit den Worten: „Auch alte Herren können irren.“ Mit dem veränderten Kunstwerk mache sich Münster überregional lächerlich, so Nonhoff.
Er habe bereits seit Längerem Gespräche mit der Stadt geführt. Sein Eindruck: „Dort will man dem LWL nicht in die Suppe spucken.“ Die Grünen wollen daher nach seinen Angaben über das Logo-Kunstwerk demnächst in der Landschaftsversammlung des LWL diskutieren. Seine Hoffnung: „Vielleicht nimmt der Druck ja so weit zu, dass es der LWL freiwillig entfernt.“
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