Verkehrsverhalten
Münsteraner sind jeden Tag 74 Minuten unterwegs
Münster
Welche Verkehrsmittel nutzen die Münsteranerinnen und Münsteraner? Die Ergebnisse der aktuellen Mobilitätsbefragung geben Aufschlüsse. So sind die Menschen täglich 74 Minuten unterwegs – aber nicht nur das.
Die nunmehr achte Mobilitätsbefragung der Stadt Münster seit 1982, die ein Ingenieurbüro aus Aachen in deren Auftrag im vergangenen Herbst durchgeführt hat, liefert vielfältige Einblicke, wie sich die Münsteranerinnen und Münsteraner fortbewegen. An einem normalen Werktag, so eines der Ergebnisse, verlassen 87,6 Prozent der Menschen, die in Münster wohnen, das Haus.
Dabei legen sie, wie berichtet, fast die Hälfte aller Wege mit dem Fahrrad zurück. Der wohl europaweite Spitzenwert von 47 Prozent Radverkehrsanteil ist nach Ansicht des städtischen Planungsdezernenten Robin Denstorff sogar noch ausbaufähig: „50 Prozent erscheint greifbar.“ Unter anderem mit der Fortsetzung schon eingeleiteter Maßnahmen wie dem Ausbau der Velorouten und der Schaffung weiterer Stellplätze soll das Ziel erreicht werden.
Im Schnitt 7,6 Kilometer zurückgelegt
Pro Tag werden von den Einwohnern, nur deren Werte wurden erfasst, durchschnittlich 3,2 Wege pro Person absolviert. Wie die Befragung ergab, dauert jeder Weg im Mittel 20 Minuten, dabei würden 7,6 Kilometer zurückgelegt. Im Schnitt würden pro Tag und Person 74 Minuten für Ortsveränderungen aufgewendet.
Deren Hauptmotivation sind Wege zur Arbeit und zu geschäftlichen Zwecken (29 Prozent) sowie zum Einkaufen und für private Erledigungen (27 Prozent). 24 Prozent aller Wege führen zu Besuchs- und Freizeitaktivitäten, weitere 16 Prozent entfallen auf Wege zur Ausbildung (Universität / FH, Berufsausbildung, Schule / Kindertagesstätte), wie es in der Zusammenfassung heißt.
Ab 30 gewinnt das Auto an Bedeutung
Weitere Erkenntnisse der Befragung: Unterschiedliche Lebensstadien wirken sich auf das individuelle Verkehrsverhalten aus: So seien etwa teilzeiterwerbstätige Personen mit 3,7 Wegen pro Tag deutlich häufiger unterwegs als beispielsweise Schüler mit 2,9 Wegen/Tag.
Kinder und Jugendliche (7-16 Jahren) unternehmen zwölf Prozent aller Wege mit Bus oder Bahn sowie 60 Prozent mit dem Rad. Kinder bis sechs Jahre laufen einerseits häufiger, jedoch werden sie auch für etwa jeden vierten Weg mit dem Auto mitgenommen. Erst im Alter zwischen 30 und 64 Jahren gewinnt das Auto an Bedeutung. Das wird zwar nur für ein Viertel aller Wege genutzt, macht aber mit Blick auf die zurückgelegte Entfernung mit fast 50 Prozent den größten Anteil aus.
4450 Menschen haben mitgemacht
Für die Mobilitätsuntersuchung wurden Wegeprotokolle von 4450 Befragten aus
2085 Haushalten ausgewertet. Mit der Erhebung zum werktäglichen Verkehrsverhalten wurden insgesamt 1,4 Prozent der Einwohner erreicht, sodass die Untersuchung als repräsentativ anzusehen ist, heißt es.
Ursprünglich waren laut Stadt zufallsverteilt 12.700 Haushalte für die Befragung ausgewählt worden.
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