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Studenten-Initiative „Manoamano“ importiert Kaffee

Von Honduras nach Münster

Münster

Die Idee verwirklicht: Das studentische Projekt „Manoamano“ importiert fair gehandelten Kaffee. das Projekt hat dabei langfristige Pläne.

Anna Girke

Nathalie Stünkel, Lilja Justin und Christian Holländer (v.l.) sind Teil von „Manoamano“. Sie wollen Kaffee direkt, fair und persönlich importieren. Foto: Anna Girke

Hand in Hand, das bedeutet „Mano a mano” auf Spanisch. Es ist auch der Projektname einer Kooperation zwischen der münsterischen Studenteninitiative Weitblick und dem honduranischen Dorf El Guineo, die Kaffee aus Honduras nach Münster importieren wollen. Und das direkt, fair und persönlich.

Szenenwechsel: Im vergangenen März kommen die Studenten in El Guineo an, ein 300-Einwohner-Dorf in den Bergen von Honduras. Empfangen werden sie freundlich. Bevor das Schulprojekt, der eigentliche Grund für die Reise, besucht wird, gibt es Kaffee. Der Anbau der Arabica-Bohnen ist die einzige Einnahmequelle der Selbstversorger, fast 90 Prozent des Ertrages wird an Nescafé verkauft. Der Weltmarktpreis ist so niedrig wie seit 13 Jahren nicht mehr – eine Idee entsteht.

So entstand die Idee

Fünf Monate später: In der August-Sonne sitzen Christian Holländer, Lilja Justin und Nathalie Stünkel vor der Trafo-Station an der Schlaunstraße, hier soll es bald den ersten Kaffee aus El Guineo geben. „Das Schiff mit den 250 Kilo Kaffee hat den Hafen in Honduras jetzt verlassen, in 40 Tagen kommt es in Hamburg an”, erzählt Christian Holländer.

Er und Lilja Justin waren im März in Zentralamerika dabei, als die Idee entstand. „Wir trinken alle Kaffee und wollen die Arbeit der Kleinbauern durch faire Bezahlung wertschätzen”, erklärt der Student. Jetzt zahlen sie den Bauern in Honduras nach eigenen Angaben das Zwanzigfache des Kaffee-Preises, den der Konzern Nescafé laut der Studenten auf 30 Cent pro Pfund Kaffee gedrückt haben soll. Langfristig soll ein Teil ihres Ertrages der Dorf-Entwicklung zugute kommen.

Kein leichter Weg

Bis die Bohnen mit dem Ziel Hamburger Hafen verladen wurden, war es ein weiter Weg. „Wir hatten anfangs keinerlei Know-how”, erinnert sich Lilja Justin, „wir mussten uns in das deutsche Steuerrecht einarbeiten, mit Anwälten sprechen, Spediteure organisieren und Projektpartner gewinnen.” Das gelang: „Wir haben vor Ort Partner gefunden, die den Kleinbauern eine Rösterei zur Verfügung stellen, andere kümmern sich um Export- und Hygiene-Lizenzen.”

Die Pilotphase war ein Erfolg: „Mit dem Geld der Bestellungen konnten wir die Schiffs-Transportkosten decken”, erklärt Nathalie Stünkel. Über Aufforstungsprojekte wollen sie die Schiffs-Emissionen ausgleichen. Im Oktober dieses Jahres steht die nächste Kaffee-Ernte an, bis Ende November sollen die Bohnen in Münster sein. Dann werden die Studenten wieder mit den honduranischen Bauern zusammenarbeiten – Hand in Hand.

Zum Thema

Infos und Bestellungen per Mail an manoamano.honduras@gmail.com

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