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Ausstellung im Mehrgenerationenhaus

Bilder mit dem Funken Hoffnung

Saerbeck

Sie ist etwas Besonderes, die Ausstellung, die am Sonntagvormittag viele interessierte Menschen im Mehrgenerationenhaus zusammenführt. Zwei ukrainische Musiker haben in den Räumlichkeiten des Cafés Vier Jahreszeiten ihre Instrumente aufgebaut.

Von Marlies Grüter

Mit der ukrainischen Künstlerin Victoriia Vykhliaieva (Bildmitte) freuen sich Bürgermeister Dr. Tobias Lehberg sowie Werner Heckmann, Annika und Andreas Tholl (alle ökumenische Flüchtlingshilfe), Anita Beuning (re.) und Stefan Winkeljann (3.v.re) von der Kolpingsfamilie sowie zwei Musiker aus der Ukraine über eine gelungene Ausstellungseröffnung im Mehrgenerationenhaus. Ausstellung Foto: Marlies Grüter

Die ersten Besucher betrachten staunend die rahmenlosen Bilder an den Wänden. Die St.-Georg-Pfarrkirche im winterlichen Umfeld des Adventsmarktes zieht an diesem Frühlingstag die Blicke auf sich. Saerbeck als „ungewöhnliches Märchendorf“? So haben viele Kunstinteressierte ihren Heimatort noch nicht gesehen.

Was fasziniert eine junge Frau aus der Ukraine, diesen Gedanken in Farbe und Formen umzusetzen? Viktoriia Vykhliaieva kennt die Antwort. Die junge Künstlerin lebt seit einem Jahr in Saerbeck und hat in den vergangenen Monaten wieder begonnen zu malen und so ihren Gedanken und Gefühlen Ausdruck zu verleihen. In einer Ausstellung werden alle ihre Gedanken und Geschichten, die hinter den Bildern stehen, jetzt im Mehrgenerationenhaus gezeigt und lassen so ihre Landsleute und weitere Interessierte daran teilhaben.

„In meiner Heimat tobt ein schrecklicher Krieg. Wir dürfen nicht vergessen, dass jeden Tag Soldaten sterben und die Bevölkerung leidet. Gleichzeitig bin ich unendlich dankbar für alle Menschen, die uns helfen, in Deutschland und hier im Dorf“, sagt die Künstlerin zur Begrüßung. Bürgermeister Dr. Tobias Lehberg greift diesen Gedanken auf. „Kunst lebt von Widersprüchen“, so Lehberg. „Einerseits freuen wir uns über diese einzigartige Ausstellung im Mehrgenerationenhaus, aber der Anlass ist ein trauriger: der Krieg in der Ukraine.“ In das Dunkel des Krieges einen Funken Hoffnung zu bringen, das sei eine wichtige Botschaft der jungen Künstlerin aus der Ukraine. „Vor diesem Hintergrund ist das Mehrgenerationenhaus in Saerbeck auch ein Mehr-Nationenhaus“, lädt der Bürgermeister zur intensiven Auseinandersetzung mit den Bildern und den dazugehörigen Geschichten ein.

„Wir dürfen uns an den Krieg nicht gewöhnen“, unterstreicht auch Werner Heckmann von der ökumenischen Flüchtlingshilfe im Dorf. „Die Bilder der jungen ukrainischen Künstlerin zeigen die Hoffnung auf Frieden und die Verbundenheit zu Saerbeck. Das geht zu Herzen.“

Ihr Werk „Ukraine Blooms“ hat die Künstlerin Sana Lisova zur Ausstellung beigesteuert . Foto: Marlies Grüter

Im Rahmen des interkulturellen Cafés hat Vikoriia Vykhliaieva ihre Bilder vorgestellt, die entstanden, nachdem sie aus der Ukraine flüchten konnte. „Diese Bilder müssen viel mehr Menschen sehen“, waren sich Annika Tholl und Werner Heckmann von der ökumenischen Flüchtlingshilfe schnell einig und nahmen Kontakt zum Mehrgenerationenhaus auf. Anita Beuning, und Stefan Winkeljann von der Kolpingsfamilie gaben grünes Licht für die besondere Bilderausstellung.

Über zwei Etagen sind nicht nur die Werke von Victoriia Vykhliaieva zu sehen. Eine „Sonderausgabe“ hat auch die junge ukrainische Künstlerin Sana Lisova beigesteuert, die ebenfalls in Saerbeck lebt. „Ukraine Blooms“ zeigt traditionelle ukrainische Symbole, Farben, Ornamente, Handstickereien und Zeichen und transportiert in hellen Farben einen Funken Hoffnung auf Frieden.

Saerbeck hat für beide Künstlerinnen einen besonderen Stellenwert. Ein Zufluchtsort – und ein „ungewöhnlicher Märchenort“.

Zu sehen ist die Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Mehrgenerationenhauses.

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