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Ablehnungen an der MKG: Landtagskandidaten von CDU, SPD und Grünen stellen sich hinter Elternwunsch

„Da passt etwas nicht“

saerbeck

Die 13 Ablehnungen, die Saerbecker Viertklässler im Februar von der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG) bekommen hatten, haben Eltern empört und verunsichert. Politik und Verwaltung reagierten auf das nicht neue, aber mit einer Rekordzahl von negativen Bescheiden akute Problem mit einer Resolution. „In den Landtagswahlkampf“ sollte die gebracht werden, herrschte Einigkeit im Rat. Mittlerweile herrscht bei den hiesigen Landtagskandidaten von CDU, SPD und Grünen ebensolche Einigkeit, dass hier etwas falsch­ läuft. Die Landtagskandidaten dieser drei Parteien waren im Wahlkampf vor Ort in Saerbeck und stellten sich hinter den Wunsch vieler Saerbecker Eltern nach Sicherheit bei der Schulanmeldung.

Alfred Riese

Bei den hiesigen Landtagskandidaten von CDU, SPD und Grünen herrscht Einigkeit darüber, dass bei den Aufnahmekriterien für die Gesamtschule etwas falsch läuft Foto: Achim Giersberg

Die 13 Ablehnungen, die Saerbecker Viertklässler im Februar von der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG) bekommen hatten, haben Eltern empört und verunsichert. Politik und Verwaltung reagierten auf das nicht neue, aber mit einer Rekordzahl von negativen Bescheiden akute Problem mit einer Resolution. „In den Landtagswahlkampf“ sollte die gebracht werden, herrschte Einigkeit im Rat.

Mittlerweile herrscht bei den hiesigen Landtagskandidaten von CDU, SPD und Grünen ebensolche Einigkeit, dass hier etwas falsch­ läuft. Die Landtagskandidaten dieser drei Parteien waren im Wahlkampf vor Ort in Saerbeck und stellten sich hinter den Wunsch vieler Saerbecker Eltern nach Sicherheit bei der Schulanmeldung.

In ihrer Resolution fordert die Gemeinde, dass bei den Aufnahmekriterien die Schulwegstrecke hinzukommt. Das würde Saerbecker Schüler gegenüber Auswärtigen mit längerer Anfahrt bevorzugen. Gleichzeitig wird der einseitigen Bildung von Schuleinzugsbezirken eine Absage erteilt: Zu groß schätzt die Gemeinde das Risiko ein, dass die Anmeldezahlen zu weit sinken, wenn Nachbarkommunen ausgeschlossen werden.

Andrea Stullich (CDU) findet „die Resolution gut“, sie will mit dem Saerbecker Anliegen aber zusätzlich vor den Petitionsausschuss des Landtags. „Ich kann nicht verstehen, dass die Schulwegstrecke kein Auswahlkriterium sein darf“, sagte sie. Das müsse man für alle Schulen hinbekommen, die ihre Schülerschaft nicht vollständig aus dem eigenen Ort bekommen können, erklärte Stullich an einem Infostand der CDU.

„Wir verstehen den Unmut der Eltern und unterstützen die Resolution des Rats vollständig“, ließ auch Elisabeth Veldhues am Wahlkampfstand der SPD kurz und knapp keinen Raum für Interpretationen. „Das müssen wir gesetzlich sofort ändern, das gehen wir nach der Wahl als Erstes an“, sagte sie. Unfreiwilliger Schülertourismus „kann nicht sein“.

Palitha Daniel Löher (Grüne) folgte Mitte April der Einladung an Landtagskandidaten in die MKG und sprach mit Gemeinde- und Schulvertretern. Etwas später traf sich eine ähnliche Runde in Saerbeck mit Sigrid Beer, der schulpolitischen Sprecherin der Grünen im Landtag, und Hermann Stubbe, Grüner im Saerbecker Schulausschuss. „Ich kann die Eltern sehr gut verstehen“, erklärte Löher, wies allerdings auf „juristische Hürden“ hin. „Da passt etwas nicht, es ist notwendig nachzujustieren“, ist seine Analyse. Löher nannte „Hausaufgaben“, die alle Beteiligten mitgenommen hätten. In Düsseldorf solle es um Änderungen bei den Schulzuschüssen des Landes gehen, um Kommunen ohne eigene weiterführende Schulen wie Ladbergen verhandlungsbereiter zu machen. Umgekehrt empfahl Beer laut einer Pressemitteilung der Saerbecker Grünen, verstärkte Anstrengungen für eine interkommunale Vereinbarung zur Bildung von Schulbezirken – was die örtlichen Grünen seit Längerem vorschlagen, um die Anmeldezahlen in den Griff zu bekommen.

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