Plattdeutsches Gedicht zu Karneval
„Nich eene up de Pauke hauet“
Saerbeck
Wer Platt kann, ist im Vorteil. Liesel Harlake trauert dem gewohnten Karneval nach. Ein schönes plattes Gedicht.
Passend zur Karnevalszeit hat Liesel Harlake vom Heimatverein ein Gedicht auf Plattdeutsch gedichtet.
Närrske Tiet
Wi sind nu in de närrske Tiet,
de Askedag is nich mäer wiet.
Süs wäerd met viell Plasseer
Wagens bauet,
de Spiel-Lü’ up de Pauken hauet.
De närrske Bazillus stäk di an
un fieert wät met ‚Jan un Man’.
Bi närrske Vüördriäge wät lacht
un sungen bis deip in de Nacht.
De Straoten vull maskeerte Gecken
un Beer-Buden an alle Ecken,
De Mensken an de Straote dicht an dicht,
män - düt Jaohr geiht dat iäben nich!
Düt Jaohr is ne ännere Tiet,
de Askedag is nich mäer wiet,
Viell Huusfrauen häbt Masken „bauet“,
nich eene up de Pauke hauet,
met den Corona-Virus stäks di an
kümps du to dicht an Ännere dran.
Medizin giegen dat Virus giff et
ümmer mäer.
Wi wäerd de Pandemie daomet wull Häer.
De Impzentren sin inrichtet un uopen
wi küent nu up den Termin dao huopen.
Laot ju impen, dat red’ Liäwen
mäer kanns du nich vör di un Ännere
giewen.
Um die Übersetzung hat sich Josef Berkemeier gekümmert:
Närrische Zeit
Wir sind jetzt in der närrischen Zeit,
Aschermittwoch ist nicht weit.
Sonst werden mit Freude Wagen gebaut,
der Spielmannszug auf die Pauke haut.
Der närrische Bazillus steckt dich an,
und gefeiert wird mit „Jan und Man“.
Bei närrischen Vorträgen wird gelacht
und gesungen bis tief in die Nacht.
Die Straßen voll maskierter Jecken,
und Bierbuden an allen Ecken.
Die Menschen an der Straße
dicht an dicht,
aber – dieses Jahr geht das nicht.
Dieses Jahr ist eine andere Zeit,
der Aschermittwoch ist nicht weit.
Viele Hausfrauen haben Masken „gebaut“,
nicht einer auf die Pauke haut,
mit dem Corona-Virus steckst du dich an,
kommst du zu dicht an Andere ran.
Medizin gegen das Virus gibt es
immer mehr,
wir werden der Pandemie damit s
chon Herr.
Die Impfzentren sind eingerichtet
und offen,
wir können auf den Termin dort hoffen.
Lasst Euch impfen, das rettet Leben,
mehr kannst Du nicht für dich
und Andere geben.
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