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Martin Sammler ist neuer Leiter der Stabsstelle Klimaschutz im Rathaus

„Wo, wenn nicht in der Klimakommune?“

Saerbeck

Neuer Leiter der Stabsstelle Klimaschutz in der Gemeindeverwaltung der Klimakommune Saerbeck ist ab April Martin Sammler. Ganz oben auf seiner To-do-Liste steht das Thema Wärmewende.

Martin Sammler (rechts), der neue Leiter der Stabsstelle Klimaschutz in der Gemeinde Saerbeck, im Rathaus mit Bürgermeister Dr. Tobias Lehberg, vor einer der vielen Auszeichnungen, die die Klimakommune Saerbeck im Laufe der Jahre bekommen hat. Foto: Riese

Martin Sammler ist 33 Jahre alt und Münsteraner. Saerbeck hat er bereits im Jahr 2017 als Praktikant im Rahmen seines Studiums an der Fachhochschule Münster kennengelernt und fand das Projekt Klimakommune vom Start weg so „faszinierend“, dass er länger blieb.

Im Fachbereich Energie-Gebäude-Umwelt der FH studierte Martin Sammler bei Prof. Christof Wetter mit dem Schwerpunkt Energietechnik. In seiner Bachelorarbeit entwarf er ein Konzept, um ein damals noch fiktives Neubaugebiet in Saerbeck vollständig mit erneuerbarer Energie zu versorgen, unter anderem mit einem kalten Nahwärmenetz. Martin Sammler beendete sein Studium als Wirtschaftsingenieur Energietechnik.

Erfahrung als Projektingenieur

Praktische Erfahrung bringt Martin Sammler aus seiner Arbeit als Projektingenieur in dem Osnabrücker Büro Energethik von 2017 bis Februar dieses Jahres mit. Dort war sein Schwerpunkt die Wärmeplanung. „Wir haben uns nicht an Konzepten gemessen, sondern immer an der Umsetzung: Wie viel Öl und Gas können wir ersetzen – darum geht es“, sagte Martin Sammler bei seiner offiziellen Vorstellung durch Bürgermeister Dr. Tobias Lehberg am Donnerstag, heißt es in einer Pressemitteilung.

Projektentwicklung, Quartierskonzepte und Umsetzung mit Kommunen, Stadtwerken oder Genossenschaften als Kunden und mit Bestandsgebäuden wie auch ganzen Neubaugebieten als Größenordnungen – damit kennt Martin Sammler sich aus.

Als „Weiterentwicklung“ beschreibt Martin Sammler seinen Wechsel auf die Stabsstelle. Er arbeitet in Teilzeit für die Gemeinde und bleibt darüber hinaus als Selbstständiger tätig. Martin Sammler ist Nachfolger von Guido Wallraven, der - zuletzt in dieser Position - das Projekt Klimakommune seit dem Start im Jahr 2009 begleitet und aufgebaut hat.

Top-Thema Wärmewende

„Die Energie- und Wärmewende geht jetzt erst richtig los, auf allen Ebenen von der EU bis zur Kommune“, glaubt Martin Sammler. Beim Sprung zur „Klimakommune 2.0“ geht es für ihn jetzt zunächst darum, in Sachen Wärmewende die Ergebnisse der Bürger-Dialoge als Handlungskonzept für den Gemeinderat zusammenzuführen.

Ganz losgelassen hat die Klimakommune Saerbeck den neuen Leiter der Stabsstelle nie. Martin Sammler war die Jahre hindurch Referent von „Klimakommune-kompakt“-Kursen und Führer für Besuchergruppen im Bioenergiepark. Dieses Engagement für den Förderverein Klimakommune möchte er fortführen.

„Es ist sehr gut, wenn dem Ingenieur zusätzlich Kommunikation und Vermittlung liegen“, findet Bürgermeister Lehberg. Des Weiteren bringe Martin Sammler technischen Hintergrund, Wissen und Projekterfahrung mit. Zu seinen Aufgaben gehören auch die Vertretung der Klimakommune nach außen und in regionalen wie internationalen Netzwerken und die Weiterentwicklung der Kooperation mit der FH.

Ziel bleibt: klimaneutral 2030

„2023 ist das Jahr der Wärmewende in der Klimakommune“, stellt Bürgermeister Lehberg fest. Ebenso stünden die Verkehrswende und die Wasserstrategie auf der Aufgabenliste. Der Stellenwert dieser Themen in Saerbeck zeige sich auch daran, dass die Stabstelle Klimaschutz direkt beim Bürgermeister angesiedelt ist.

Und bleibt es in Saerbeck bei dem Ziel, als Klimakommune bis 2030 klimaneutral zu sein? „Wir verlieren dieses Ziel nicht aus den Augen – wo, wenn nicht in der Klimakommune, soll das gelingen?“, sagt der neue Leiter der Stabstelle Klimaschutz. „Das Ziel ist ambitioniert, aber es steht“, bestätigt Bürgermeister Dr. Tobias Lehberg.

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