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FH-Studenten entwickeln Beleuchtungskonzept für Fahrräder

Ein sehenswertes Projekt

Steinfurt

Gerade in der dunkel Jahreszeit ist die Fahrradbeleuchtung sehr wichtig. Studierende der FH Steinfurt haben nun ein Fahrradbeleuchtungskonzept entwickelt, bei dem die Lampen automatisch an und aus gehen. Und das Fahrrad hat einen Blinker.

Kai Dinkhoff, Florian Deppe, Tim Friedrichs und Fabian Hillen von der FH Münster haben mit Unterstützung von Prof. Dr. Tilman Sanders ein Beleuchtungskonzept für Fahrräder entwickelt – inklusive Bremslicht, Fernlicht und Blinker.  Foto: FH Münster

Wer als Fahrradfahrer im Straßenverkehr unterwegs ist, hat meist nicht allzu viele Möglichkeiten, um auf sich aufmerksam zu machen und gesehen zu werden: Standardbeleuchtung vorne und hinten, Reflektoren an Rad und Kleidung sowie Handzeichen beim Abbiegen.

Mit einem umfassenden Beleuchtungskonzept für Fahrräder haben sich daher vier Studenten des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik der FH Münster auseinandergesetzt. Ihr Ergebnis: Fern- und Abblendlicht, Blinker, Brems- und Rücklicht sowie eine Warnblinkfunktion.

Für den öffentlichen Raum ist diese Ausstattung laut Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) aktuell zwar noch zu viel des Guten, sehenswert – im wahrsten Sinne des Wortes – ist das Testvehikel dennoch.

Bremslicht zeigt Geschwindigkeit an

Einmal eingeschaltet, regulieren verschiedene Sensoren die Funktionen der Beleuchtung. So geht das Fahrlicht automatisch an, wenn es dunkel wird, und das Bremslicht leuchtet auf, sobald das Fahrrad seine Geschwindigkeit verringert. Über ein Bedienfeld am rechten Griff lassen sich die übrigen Lichter bei Bedarf manuell einschalten. „Ein externer Akku, den wir in einer Box am Fahrradrahmen montiert haben, versorgt die Lampen mit Strom“, erklärt Student Fabian Hillen, der gemeinsam mit seinem Kommilitonen Kai Dinkhoff für die Hardware-Komponenten des Projektes zuständig war.

Studierende der FH entwickeln Bremslicht und Blinklicht fürs Fahrrad  Foto: FH Mümnster

Florian Deppe und Tim Friedrichs kümmerten sich indes vorrangig um die Programmierung des Arduino-Boards, einem kleinen Mikrocontroller. Dass so ein Projekt unter Umständen auch Improvisation erfordert, erfuhren sie direkt zu Beginn: Ursprünglich wollten die Studenten nämlich eine Beleuchtung für Velomobile entwickeln. Diese drei- oder vierrädrigen Fahrräder mit strömungsgünstiger Karosserie stehen im Mittelpunkt des Testzentrums für Velomobile und Pedelecs auf dem Steinfurter Campus der FH Münster, das Prof. Dr. Tilman Sanders, Prof. Dr. Dieter Scholz, Prof. Dr. Peter Vennemann und Otfried Berges vor zwei Jahren gegründet haben.

Großer Mehrwert – ohne Zulassung

Bei ihren Recherchen und Gesprächen mit dem interdisziplinären Team des Testzentrums stellten die Studenten jedoch schnell fest, dass zusätzliche Beleuchtung mit der Aerodynamik des Velomobils kollidiert und nicht so leicht umzusetzen ist. Mit Unterstützung ihres Projektbetreuers Sanders aus dem Labor für Leistungselektronik und elektrische Energietechnik änderten sie daher ihre Pläne und widmeten sich dem klassischen Fahrrad.

Auch wenn sich die Fahrten des aufgerüsteten Fahrrads vorerst nur auf das Campusgelände beschränken, da Blinker bei normalen Fahrrädern im öffentlichen Straßenverkehr nicht erlaubt sind, sieht Sanders in dem Ergebnis der Studenten großen Mehrwert. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Beleuchtungskonzept.

Vor allem das Bremslicht und dessen automatische Steuerung mittels Beschleunigungssensor finde ich gelungen. In einem nächsten Schritt können wir nun im Testzentrum überlegen, wie sich die Ideen langfristig für ein Velomobil anpassen lassen

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