Comeback einer alten Rolinck-Marke im neuen westfälischen Pülleken
Jetzt kommt Alex – zurück!
Burgsteinfurt
Rolinck bringt eine alte Biermarke wieder auf den Markt. Mitte Juni kehrt Alex Rolinck – Helles Lagerbier“ in den Handel zurück. Süffig und mild im Geschmack sollen vor allem junge Leute auf den Geschmack gebracht werden, Alex zu genießen. Und der Gerstensaft kommt in neuem Outfit auf den Markt: im westfälischen Pülleken.
Wäre da nicht dieser grausame Krieg in der Ukraine mit seinen unsäglichen Folgen, die Stimmung in der Brauerei Rolinck wäre wirklich ungetrübt. Krombacher baut den Logistikbereich seiner Unternehmenstochter am Standort Steinfurt gerade mit kräftigen Investitionen aus. Und je niedriger die Zahl der Corona-Infizierten gerade wird und je höher die Temperaturen in der Sommersonne ab der kommenden Woche steigen, desto größer wird die Zuversicht, dass zwei Jahre Durststrecke in Folge der Pandemie endlich auch in der Getränke-, Gastronomie- und Veranstaltungsbranche vorüber sind. Rolinck blickt nach vorn – und ergänzt sein Sortiment mit einer bereits bekannten Marke: „ Alex Rolinck – Helles Lager“ kommt zurück in den Handel. Im Pülleken. „Das ist eine optimale Form für den Biergenuss“, erklärt Werkleiter und Braumeister Marcel ter Steege, warum Rolinck auf den Flaschentrend der Mitbewerber aufgesprungen ist. Hätte man die Form schon bei der Einführung des Gerstensaftes Ende der 1990er Jahre gehabt, hätte man es bestimmt schon damals in diese Flaschen abgefüllt, sagt ter Steege. Die Zielgruppe bleibe die gleiche.
Lager-Alex soll neben den treuen Rolinck-Kunden vor allem junge Leute ansprechen. Aus diesem Grund hebt der Rolinck-Mann auf dem Flaschenetikett wie bei der Einführung vor über 20 Jahren wieder den Krug zum Gruß. Jahrelang war er verschwunden. Heute ist der Rolinck-Mann wieder der omnipräsente Werbebotschafter für die Brauerei. Ter Steege: „Meine und viele andere Generationen verbinden mit ihm und dem Bier viele Emotionen und Geschichten. Das wollen wir wieder in Erinnerung bringen.“ Darüber hinaus spiele bei der Vermarktung die Verbundenheit des Unternehmens mit der Region eine große Rolle. „Gebraut im Münsterland“ steht auf Etikett gedruckt und soll ein klares Bekenntnis zur Heimat und den Menschen sein, zu dem Rolinck seit über 200 Jahren eine enge Beziehung pflegt. „Regionalität ist das neue Bio“, sagt ter Steege. Diese Karte will das Unternehmen und insbesondere die Rolinck-Mannschaft noch stärker spielen. „Die Identifikation der Mitarbeiter mit ihren Produkten ist am Standort unheimlich groß“, merkt ter Steege an. Und: „Wir sind mit Leib und Seele der Marke Rolinck verbunden.“
Was den Inhalt des westfälischen Püllekens betrifft, so hat sich an der Rezeptur nichts verändert. Klar, Wasser, Malz, Hopfen und Hefe bilden nach dem deutschen Reinheitsgebot die Zutaten. Nicht mehr und nicht weniger kommt rein. Ter Steege: „Wie immer: Die Mischung macht‘s. Entscheidend ist, wie viel nehme ich von welcher Sorte zu welchem Zeitpunkt.“ Ziel sei es gewesen, breite Schichten auf den Geschmack zu bringen. Süffig und mild sollte es sein, um feinen Biergenuss zu schaffen. Im Brauer-Deutsch spreche man in diesem Zusammenhang von Drinkability: „Man bestellt ein Bier, trinkt das erste und denkt schon an das nächste.“ Charakteristisch am Alex-Lagerbier sei seine malzige Note. Im Gegensatz zum Rolinck-Pilsener spiele der Hopfen diesmal eine untergeordnete Rolle. Das helle Lagerbier sei deshalb auch ein ganz anderer Biertyp als der Rolinck-Klassiker. Ter Steege: „Grundsätzlich ist mir ist wichtig, dass die Biere, die wir hier machen, so schmecken, dass man sich gerne hinsetzt und zusammen davon nicht nur eins oder zwei, sondern drei oder vier genießt.“
Und noch mal zurück zur 0,33-Liter-Euro-Mehrwegflasche: Vielleicht sei Rolinck damals seiner Zeit voraus, aber der Markt noch nicht reif fürs Helle gewesen. „Heute“, so ist ter Steege vom erfolgreichen Comeback von Alex überzeugt, „sind wir mit dem gleichen Produkt in der richtigen Flasche.“
In den Handel kommt das Lagerbier aus Steinfurt Mitte nächsten Monats zunächst im Six-Pack und Preissteigerungen inklusive. Denn wie die gesamte Bierbranche angekündigt hat, wird auch bei Krombacher die Kiste Gerstensaft um durchschnittlich ein Euro teurer. Steigende Energiepreise und Mangel an Rohstoffen sind unter anderem die Gründe.
Noch denkt das Unternehmen nicht daran, Rolinck Lagerbier in Fässer abzufüllen. Auf jeden Fall soll es aber fester Bestandteil des Portfolios werden – und am Ende dazu beitragen, Rolinck beim Ausstoß seiner Produkte zurück in die Erfolgsspur zu bringen. 16 Prozent beträgt der Anteil der Rolinck-Marken am gesamten Mengenausstoß am Standort Burgsteinfurt zurzeit. 25 Prozent, so die Hoffnung, sollen es einmal wieder werden – vorausgesetzt die Pandemie wird überwunden und es ist bald wieder Frieden in Europa.
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