Fußball: Regionalliga West
Preußen-Coach Hildmann lobt vor Spiel in Lippstadt Abwehrarbeit und Charakter
Münster
Die besonderen Charaktereigenschaften stellt Sascha Hildmann derzeit gerne heraus. Vor allem der Wille gegen den Ball zu arbeiten, ist aktuell eine Stärke von Preußen Münster. Die soll aus Sicht des Spitzenreiters auch am Samstag beim SV Lippstadt zum Tragen kommen.
Spätestens seit vergangener Woche ist Preußen Münster kein Jäger mehr, sondern Gejagter. Platz eins kann auch Druck mit sich bringen. Spitzenreiter waren die Adler in den ersten Saisonwochen bis September schon mal, auch jetzt stehen sie seit Mitte März wieder oben, aber bisher hatte RW Essen immer noch die Möglichkeit nach- und vorbeizuziehen. Nun, sechs Runden vor Ultimo, hat sich das Blatt fürs Erste gewendet. Jetzt muss der Blick in den Rückspiegel gerichtet werden.
Wobei – solange der SCP gewinnt, muss niemand nach hinten schauen. Nächster Auftrag: ein Sieg beim SV Lippstadt am Samstag (14 Uhr). „Ein spielerisch starker Gegner, der hoch anläuft, vielleicht ähnlich wie Bonn oder Schalke, aber sich auch mal tief fallen lassen kann“, sagt Trainer Sascha Hildmann. Von einer veränderten Ausgangslage möchte er jedoch nicht reden. „Ich hoffe, dass wir die Tabellensituation weiter ausblenden können. Natürlich ist es ganz oben schöner. Aber es spielt keine große Rolle, wir bleiben auf Spannung.“
Schulze Niehues noch fraglich
Ob Max Schulze Niehues nach seiner Rückenblessur zurück in den Kasten kehrt oder Marko Dedovic noch einmal einspringt, ist noch offen. Hebt die Nummer eins den Daumen, spielt sie auch. Dagegen muss Simon Scherder nach einem Rückfall passen – die genähte Wunde am Fuß hat sich entzündet und muss antibiotisch behandelt werden. Mit Robin Ziegele steht optimaler Ersatz parat.
Dominik Klann und Manuel Farrona Pulido trainieren nach ihrer Covid-Infektion wieder, Henok Teklab benötigte angeschlagen nur eine kurze Pause. Selbst Thorben Deters könnte am Dienstag im Nachholspiel gegen Fortuna Köln schon wieder dabei sein. „Natürlich haben wir auch diese Partie im Hinterkopf“, sagt Hildmann. „Ich kenne meine Pappenheimer, weiß wer Pausen benötigt.“ Jules Schwadorf ist ein Kandidat, vielleicht auch Luke Hemmerich. Deniz Bindemann bleibt jedoch im Team. „Er macht gerade Freude“, so der Pfälzer, der Gerrit Wegkamp gegen die baumlangen Kölner gebrauchen könnte.
Sascha Hildmann
Spaß hat der Coach auch an der Abwehrarbeit seiner Schützlinge, die er momentan spürbar oft hervorhebt und die sich auch in 448 Pflichtspiel-Minuten ohne Gegentor äußert. „Das ist die Basis für alles. Wenn ich sehe, wie nach einem Ballverlust sechs, sieben Mann im Sprint nach hinten eilen, ist das geil. Die Unterstützung ist grandios. Der Fehler selbst interessiert mich nicht – die Reaktion schon. Die gehört auch zum Fußball.“ Ohnehin betont Hildmann den Charakter seiner Truppe immer wieder. „Alle freuen sich füreinander, keiner missgönnt dem anderen was. Das habe ich auch schon ganz anders erlebt.“
Kaum Makel zu finden
Es wirkt, als sei im Augenblick tatsächlich alles rosig in Münster. Makel finden sich kaum und werden wenn überlagert. Hildmann beharrt gleichsam darauf, dass es vor wenigen Wochen nicht anders war. „Vielleicht lief einiges unglücklicher, vielleicht ist mal was verrutscht. Aber die Art und Weise war immer gut.“ Aktuell ernten die Preußen die Früchte hierfür konsequent.
SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Ziegele, Hoffmeier, Hemmerich – Kok – Remberg, Ghindovean – Langlitz, Bindemann, Teklab
Liveticker aus Lippstadt ab 13.30 Uhr: www.wn.de/scp
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