Fußball: Oberliga Abstiegsrunde
Torwart Westphal muss bei Preußens 2:2 gegen Finnentrop/Bamenohl vom Feld
Münster
Der SC Preußen Münster II hat einen wichtigen Sieg in der Abstiegsrunde der Oberliga verpasst. Das Team von Kieran Schulze-Marmeling verspielte beim 2:2 (0:0) gegen die SG Finnentrop/Bamenohl eine Zwei-Tore-Führung und verlor dazu Schlussmann Steffen Westphal nach einem Platzverweis. So musste in den Schlussminuten mit Sören Wald ein Feldspieler zwischen die Pfosten
Eine völlig unerwartete Zuspitzung erfuhr das Oberliga-Abstiegsrundenspiel des SC Preußen Münster II, die gegen die SG Finnentrop/Bamenohl aus dem Kreis Olpe deutlich überlegen war und ein 2:0 vorlegte – bis es zu viel diskutierten Szenen kam. Im Mittelpunkt stand Keeper Steffen Westphal, der nach einer Elfmeter-Parade den Nachschuss zum Ausgleich kassierte und mit Gelb-Rot vom Platz flog. Mit Abpfiff stand nur ein 2:2 (0:0) zu Buche. Und kaum einer wusste, warum.
Fünf von zehn Spielen der Oberliga-Abstiegsrunde hat Preußen Münster II jetzt absolviert. Mit dem Abendspiel steht die Halbzeitbilanz bei sechs Punkten. Jetzt hätte es den Dreier einfach geben müssen, denn nach 30 teils brillant gespielen Minuten fehlten noch die Treffer, die nach dem Wechsel fielen bis zum viel zu dünnen Vorsprung.
Dogrusöz verkürzt
Die aufmuckenden Gäste, auf vielen Positionen auch tempomäßig unterlegen, brachten die schnellen Offensiven besser ins Spiel und verkürzten durch Hasan Dogrusöz (74.), der unbewacht am zweiten Pfosten lauerte und einschob. Der Torschütze zog dann nochmal los mit Mut zum Dribbling, sein Pass fand Rafael Camprobin Corchero, den Westphal vor der Linie foulte.
Den Elferschuss von Christopher Hennes hielt der Tormann reaktionsschnell, den Nachschuss vom Schützen zum 2:2 nicht (87.). Westphal muss sich dann zu lange echauffiert haben gegenüber Spielleiter Yannick Rupert (Dortmund). Er sah Gelb und dann direkt die zweite solche hinterher. Missmutig stapfte er vom Platz. Münsters Wechselkontingent war ausgeschöpft. Feldspieler Sören Wald ging zwischen die Pfosten und machte den Job für die Restspielzeit gut.
Thiel und Schacht mit Chancen
„Dazu darf es doch gar nicht kommen“, sagte Preußentrainer Kieran Schulze-Marmeling, der mächtig angefressen war. „Zwei Tore Vorsprung nach einem solchen Spiel von uns müssen einfach reichen!“ Seine Elf zog von Anfang an ihr geplantes Spiel mit einer Mittelfeldraute auf und schuf sich Platz zum Attackieren, vor allem über rechts und den immer anspielbaren Marius Mause. Es hagelte regelrecht dessen Flanken, nicht alle kamen gut. Die Gäste bekamen diese Lücke nie geschlossen.
Regionalligaspieler Marvin Thiel hatte Chancen, der emsige Kevin Schacht noch bessere. Nur ein indirekter SG-Freistoß aus neun Metern sorgte mal für Kopfzerbrechen. Nach einer halben Stunde etwa stellten die überforderten Gäste um und stärken defensiv die Außenbahnen. Die längst überfällige Führung erzielten die weiterhin an der Temposchraube drehenden Preußen per Elfmeter durch Schacht, der selbst umgerissen worden war, vom Punkt aus aber knallhart verwandelte (56.). Drei Minuten später wurde Mause in Szene gesetzt, der nach innen zog und einen fulminanten Linksschuss ins lange Eck zum 2:0 folgen ließ.
Mit frischen Leuten versuchten die Preußen nachzusetzen, aber in manchen Szenen zog Sorglosigkeit ein. Luis Frieling köpfte aus Nahdistanz direkt auf Torwart Ingmar Klose. Eine Umstellung auf ein 5-3-2 sollte die aufkeimenden Unsicherheiten abfangen. Aber dann trat der schnelle Dogrusöz auf...
Sonntag in Vreden
„Wie überlegen müssen wir sein, um zu gewinnen? Wir müssen schneller lernen aus unseren Fehlern“, sagte Schulze-Marmeling und sehnt herbei, „dass wir uns schon am Sonntag in Vreden endlich einmal belohnen.“ Dann ohne Torwart Steffen Westphal.
SCP: Westphal – ter Horst, Cirak, Klauke, Demirarslan (72. Sengün) – Thiel, Rüschenschmidt (80. Sikorski) – Schacht (83. Wald) – Mause, Frieling, Selutin (58. Benjamins)
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