Fußball: Bezirksliga
Notnagel Fiedler offenbart beim SC Greven 09 ungeahnte Qualitäten
GReven
Als Feldspieler ins Tor, das kommt hin und wieder vor. Vom Tor auf das Feld eher weniger. Und wenn doch, dann zeigen sich manchmal auch ganz ungeahnte Qualitäten. So wie bei Lukas Fiedler, der seine Sache als „Notnagel“ äußerst gut gemacht hat.
Es ist das Worst-Case-Szenario eines jeden Trainers: Der Torhüter krümmt sich verletzt am Boden und, weil kein weiterer Wechsel möglich ist und auch der Ersatzkeeper nicht zur Verfügung steht, muss notgedrungen ein Feldspieler in den Kasten. Doch tatsächlich geht die ganze Nummer auch andersherum. So wie beim SC Greven 09.
Weil die Mannschaft um das Coaching-Duo Yannick Bauer und André Niebler schon seit längerem personell arg am Stock geht, waren die Übungsleiter am vergangenen Sonntag beim Auswärtskick gegen Teuto Riesenbeck zur einer echten Notaktion gezwungen. So wurde beim Stand von 0:1 in der 80. Minute kurzerhand Lukas Fiedler eingewechselt. Allerdings nicht wie auf seiner gewohnten Position zwischen die Pfosten, sondern als Feldspieler.
Keine Eintagsfliege
„Ich zocke gerne im Feld und Yannick hatte zuvor schon angedeutet, dass es eventuell so kommen kann“, sagt der 26-Jährige und erinnert sich dabei zurück. Schon bei dem ein oder anderen Testspielen in der jüngeren Vergangenheit trugt er in Greven das Trikot der Feldspieler und nicht sein Torwart-Jersey.
Gleichwohl hofft Fiedler, der seine fußballerischen Wurzeln bei der SuS Neuenkirchen hat und zudem die Jugendmannschaften des VfL Bochum durchlief, dass es in Zukunft aber nicht wieder all zu häufig zu dieser ungewöhnlichen Maßnahme kommt: „Ich hoffe schon, dass wir bald wieder genügend Spieler auf dem Feld haben.“
Gegen Riesenbeck jedenfalls machte der ehemalige Oberliga-, Westfalenliga- und Junioren-Bundesliga-Torhüter seine Sache mehr als ordentlich. Wurde von Trainer Bauer im Anschluss an die Partie „als bester Mann mit der nötige Mentalität“ gelobt. Zu mehr als dem 1:1-Unentschieden reichte es trotzdem nicht.
„Es hat mir schon Spaß gemacht und ich hatte wirklich Lust. Aber leider hat das Ergebnis nicht so gepasst, ich hatte mir mehr erhofft. Dennoch hört man als Spieler solche Worte vom Trainer natürlich gerne“, meint Fiedler, der, wenn er langfristig außerhalb des Tores ranmüsste, sich wegen seiner körperlichen Präsenz entweder im Sturm oder als Innenverteidiger sieht, weil er dort am nächsten zum Tor dran sei. Für die kommende Saison hat er in der Greven jedoch erst einmal als Schnapper zugesagt – abwarten!
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