Kreisvorsitzender Hüweler kann sich Ligenreform vorstellen
A-Junioren bereiten dem Kreisvorsitzenden Sorgen
Kreis Steinfurt
Bei genauer Betrachtung sind die Nachwehen der Pandemie durchaus spürbar – gerade im Jugendbereich. Heinz-Gerhard Hüweler beklagt besonders in einer Altersklasse einen „unheimlichen Schwund“. Bei der Jahrestagung der Fußballvereine am 13. März wird der Vorsitzende des Fußballkreises das Problem der schrumpfenden Zahl der A-Juniorenteams im Kreis ansprechen. Zudem denkt er über eine Ligenreform im Seniorenbereich nach.
Rund drei Jahre nach den ersten coronabedingten Einschränkungen im Frühjahr 2020 scheint aus Sicht der Sportvereine das Gröbste überstanden. Ob Tischtennis, Volleyball oder Fußball – der Spielbetrieb lief wieder an, erst stockend, doch schon die Spielzeit 2021/22 konnte zumindest unter freiem Himmel wieder komplett ausgetragen werden. Doch bei genauerer Betrachtung sind die Nachwehen der Pandemie durchaus spürbar, gerade im Jugendbereich.
„In den jüngeren Klassen geht es noch, aber bei den A-Junioren haben wir einen unheimlichen Schwund“, legt der Fußball-Kreisvorsitzende Heinz-Gerhard Hüweler den Finger in die Wunde. Jüngstes Beispiel ist die JSG TuS St. Arnold/SVG Hauenhorst, die sich in der Winterpause vom Kreisliga-Spielbetrieb der U 19-Teams abmeldete.
Die 0:7-Pleite am 22. Oktober bei der JSG Langenhorst/Welbergen-Metelen war das letzte Spiel der A-Junioren, da schon unter der Leitung von Frederic Happe. Zuvor hatte Joachim Jahnke das Sagen, der wenige Wochen vorher das Handtuch warf. „Wir hatten Schwierigkeiten mit einem relativ kleinen Kader. Hinzu kamen dann häufig kranke und verletzte Spieler, wir mussten ständig auf zwei, drei Spieler aus der B-Jugend zurückgreifen.“ Somit verbleiben gerade einmal 16 Formationen, die sich die Meister- und die Platzierungsrunde verteilen. Darunter befinden sich zwei Jugendspielgemeinschaften (Langenhorst/Metelen, GWA Rheine/Gellendorf) sowie eine 9er Mannschaft (FSV Ochtrup II).
Bei der Jahrestagung der Fußballvereine am 13. März wird Hüweler das Problem der schrumpfenden Zahl der A-Juniorenteams im Kreis ansprechen. Außerdem steht der Umgang mit dem offenen Ganztag auf seiner Liste: „Wir müssen uns kritisch fragen, ob die Kinder noch nach 16 oder 17 Uhr Lust haben, zum Fußball zu gehen?“
Bei den Senioren wird mittelfristig wohl kaum ein Weg an einer Ligenreform vorbeiführen. Der Grund: In den fünf Kreisligen sind nur noch 72 Mannschaften gemeldet. Noch halbwegs normal ist der Spielbetrieb in der Kreisliga A mit 17 Teams, doch darunter sieht es düster aus. Mit dem FC Lau-Brechte (Kreisliga B2), SuS Neuenkirchen V (C1) und den SF Gellendorf IV (C2) zogen sich kurz vor Saisonbeginn gleich drei Mannschaften zurück und trieben den Staffelleitern die Sorgenfalten auf die Stirn.
„Wir werden nichts übers Knie brechen, müssen aber über eine Ligenreform mit vielleicht nur noch einer Kreisliga B mit 18 Teams oder eine Zusammenlegung der C-Ligen nachdenken“, gibt es für Hüweler keine Denkverbote.
Zum Vergleich: Im Fußballkreis Tecklenburg sind 79 Mannschaften gemeldet, die sich wie folgt verteilen: eine Kreisliga A (18 Teams), eine Kreisliga B (18), drei Kreisligen C (11/11/10) und einer Kreisliga D (12). Die größeren Kreise Münster und Ahaus/Coesfeld bringen es auf 130 beziehungsweise 139 Teams, die auf Kreisebene um Punkte kicken.
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