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Fußball: Bezirksliga

Übernimmmt eine Frau die Männer von BW Aasee? „Auf jeden Fall denkbar“

Münster

Fußball-Bezirksligist BW Aasee geht als Vorletzter in die Rückrunde – und sucht zudem noch einen Trainer für die neue Saison. Oder vielleicht doch eine Trainerin? Abteilungsvorstand Jan-Philipp Schwitzki im Interview.

Anna Steckel (großes Bild) ist Co-Trainerin bei Aasees Bezirksliga-Männern. Sie wird André Kuhlmann im Sommer aber nicht beerben. Eine Frau auf diesem Posten ist für Abteilungsvorstand Jan-Philipp Schwitzki (rundes Bild) aber absolut realistisch. Foto: Prange, privat/Schwitzki

Vorletzter in der Bezirksliga 12, sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer und dazu noch einen ab Sommer vakanten Trainerposten – es gab sicher ruhigere Zeiten bei BW Aasee. Jan-Philipp Schwitzki, Abteilungsvorstand Seniorenfußball, spricht im Interview über die Bezirksliga-Rückrunde, die Planungen und darüber, was seinen Club ausmacht.

Gleich in die Vollen: Was macht die Trainersuche für die erste Herrenmannschaft?

Schwitzki: Wir führen Gespräche, haben uns aber noch nicht final auf einen Kandidaten festgelegt. Das wird wohl auch noch ein, zwei Wochen dauern. In den letzten Jahren waren solche Gespräche nicht notwendig und in der aktuellen Tabellensituation sind die auch noch mal ein bisschen schwieriger. Auch, weil es im Ehrenamt ohnehin an Personal mangelt. Wir suchen nach jemandem, der in der Bezirksliga und der Kreisliga A übernehmen würde.

Sie sprechen bewusst vom Trainerposten als Ehrenamt, weil die Bezahlung in keinem Verhältnis zum Aufwand steht?

Schwitzki: Ganz genau. Wir bei BW Aasee zahlen keine Unsummen und die Übungsleiterpauschale ist runtergerechnet auf den Stundenlohn quasi nichts.

Aktuell ist Anna Steckel Co-Trainerin, vertritt zu Beginn der Rückrunde auch den urlaubenden Chefcoach André Kuhlmann. Ist sie eine Kandidaten für seine dauerhafte Nachfolge?

Schwitzki: Sie ist aktuell keine Option, weil sie selbst sich dagegen entschieden hat, diesen Posten bei den Männern zu übernehmen. Bei den Landesliga-Frauen ist sie hingegen eine Option, da wollen wir das Trainerteam von Kolja Steinrötter erweitern. Anna muss sich nun entscheiden, ob sie bei Aasee bleiben und diese Aufgabe übernehmen möchte oder nicht.

Eine Frau als Trainerin in der Bezirksliga der Männer wäre aber denkbar für Ihren Verein?

Schwitzki: Das ist für uns auf jeden Fall denkbar. Unsere Suche läuft vollkommen geschlechtsunabhängig, es geht uns rein um die fachliche Qualifikation.

BW Aasee setzt auch das Konzept „Equal Pay“ stringent um, richtig?

Schwitzki: So ist es. Frauen- und Männer-Mannschaften haben bei uns das gleiche Budget für die Bezahlung der Übungsleiter. Die Spielerinnen und Spieler verdienen bei Aasee ohnehin nichts. Gerade in der Männer-Bezirksliga ist das ein großer Wettbewerbsnachteil, denn fast allen anderen Clubs steht ein ganz anderes Budget zur Verfügung. Unser Vorteil ist aber, dass alle den Fußball weiter als Hobby betrachten. Es gibt keinen Neid und keine Missgunst innerhalb der Teams.

Hand aufs Herz: Packt die Erste den Klassenerhalt?

Schwitzki: Letzte Saison haben wir es dank einer starken Rückrunde noch geschafft, doch darauf können wir uns nicht jedes Jahr verlassen. Aber wir glauben natürlich an den Klassenerhalt.

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