Fußball: Wahl zu "Münsters Fußballer des Jahres"
Keeper Jonas Kersten und die freudige Überraschung am Vatertag
Münster
Jonas Kersten kam im Sommer vom SC Münster 08 zum VfL Wolbeck - und plötzlich wurden die Gegentore weniger beim Bezirksligisten. Das lag zweifellos auch am Keeper.
Vatertag, Frühstück im Hause Kersten. Jonas schmiert sich gerade das Brötchen, als das Handy vibriert. Eine WhatsApp-Nachricht in der Mannschaftsgruppe des VfL Wolbeck, des Vereins fußballverrückter Leute, wie es auf der Homepage heißt, hat ruckzuck seine volle Aufmerksamkeit. „Glückwunsch zur Nominierung, Jonas“ heißt es da. Mit vielen Fragzeichen im Gesicht fliegt der 21-jährige Torwart über den beigefügten abfotografierten Zeitungsartikel. Ist baff. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet.“ Freundin Madita freut sich mit ihm. Großes Kino.
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Über den SC Münster 08 findet der junge Mann in der Spielzeit 2022/23 den Weg in den Südosten der Stadt. In der Bezirksliga 7 tritt er die Nachfolge von Marc Klein an. Mit Sebastian Mende von der SG Telgte hat er einen nicht minder motivierten Schnapper als Konkurrenten. Trainer Daniel Hölscher sieht beide auf Augenhöhe, legt sich nicht fest, schenkt beiden möglichst gleiche Spielanteile. „Und das ist gut so“, sagt Kersten, der aktuell beim VfL Osnabrück ein Praktikum in der Geschäftsstelle und der Geschäftsführung absolviert. Mit Blick auf sein Studium „Fußballmanagement“ an der Privaten Hochschule Unna durchaus dienlich, auch wenn das die Preußen vielleicht nicht so gerne hören.
Kersten, in Rothenburg ob der Tauber im Norden Bayerns geboren, zieht es erst 2021 in das Herz Westfalens. Freundin Madita kommt aus Buldern, sie will hier studieren. Jonas kommt mit, wagt in Sachen Ausbildung den Neuanfang. Nach dem Abitur weilte er schon einmal in New Mexico. An der dortigen Universität hatte er ein Stipendium erhalten, studierte Betriebswirtschaftslehre und kickte im Uni-Team. Gut ein halbes Jahr lang, dann stellte Corona auch sein Leben ein wenig auf den Kopf.
Jonas Kersten
Den Platz im Gehäuse hat er übrigens seit der E-Jugend beim Heimatverein TSV 2000 Rothenburg inne. „Weil einer der Torleute auf einmal im Feld spielen wollte“, erinnert er sich. „Dann musste ich als Stürmer einspringen.“ Er hat es nicht bereut. Seine Nominierung ist der beste Beweis dafür, dass er sein Handwerk versteht.
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