Leichtathletik: U-18- und U-20-DM
Zahlten legt zweite Medaille nach – LG Brillux übertrifft Vorgaben
Münster
Zwei Medaillen von Silas Zahlten, dazu sechs weitere Platzierungen unter den besten acht – die jungen Leichtathleten der LG Brillux haben bei den Deutschen U-18- und U-20-Meisterschaften in Ulm abgeliefert und damit Cheftrainer Jörg Riethues ein „sehr schönes Wochenende“ beschert.
Weit war der Tross der LG Brillux Münster am Sonntagnachmittag nicht gekommen. Wenige Kilometer hinter Ulm hielt ein Stau die Leichtathleten auf dem Heimweg auf. Doch die Verzögerung trübte die gute Stimmung der Reisegruppe nicht, die sich bei den Deutschen U-18- und U-20-Meisterschaften zuvor gut in Szene gesetzt und die Vorgabe (vier Medaillen, fünf Top-acht-Platzierungen) von Cheftrainer Jörg Riethues übertroffen hatte. „Es war ein sehr schönes Wochenende“, sagte der Coach.
Silas Zahlten (U 20) war der junge Athlet, der im Alleingang für die erhoffte Edelmetall-Ausbeute sorgte. Schon am Freitag hatte er sich über 2000 Meter Hindernis in einem „taktisch klug gelaufenen Rennen“ (Riethues), in dem er den favorisierten Kurt Lauer (LAZ Ludwigsburg) ziehen gelassen hatte, in 5:46,75 Minuten Silber geschnappt. Am Samstag dann legte er über 1500 Meter nach. Auch hier stellte sich Zahlten geschickt an und behauptete sich im Endspurt gegen Tim Hofmann (VfL Sindelfingen), den er in 3:54,81 Minuten um 56 Hundertstel auf Rang vier verwies. Am Freitag geht es für Zahlten ins Trainingslager nach Florida, wo er sich auf die U-20-WM in Cali (Kolumbien) vorbereitet.
Sundermann muss auf WM-Ticket warten
Ob auch Bastian Sundermann bei den globalen Titelkämpfen mitmischen darf, stand am Sonntag noch nicht abschließend fest. Seine Ambitionen auf einen Platz in der deutschen 4 x 400-Meter-Staffel untermauerte er in Ulm mit dem Einzug in den Endlauf. Mit einer Bestzeit von 48,03 Sekunden wurde er Sechster, bis zum Podest fehlten nur 58 Hundertstel. „Das war stark von Bastian“, lobte Riethues, der Sonntag Sundermanns Ausflug auf die 200-Meter-Strecke registrierte. „Das hat ihm Spaß gemacht.“ Auch wenn es als Vorlauf-Vierter (22,13 Sekunden) nur ein Kurztrip wurde.
Für eine interne Überraschung sorgte über 3000 Meter Leonie Borchers, die im Vorfeld nicht als die Schnellste aus dem Brillux-Trio galt. Doch die U-20-Läuferin, die in der Verfolgergruppe das Tempo hochhielt, hatte im Donaustadion die größten Reserven. Mit beherzten letzten 600 Metern kämpfte sich Borchers in 9:53,58 Minuten noch vor auf Rang vier – ein Top-Ergebnis, auch wenn eine Medaille 13 Sekunden entfernt war. Emma Wöhrmann (10:00,96 Minuten) lieferte mit Rang sechs ein weiteres Top-acht-Resultat ab, die vor der DM an Corona erkrankte Leonie Kruse wurde in 11:00,28 Minuten Zehnte. „Die Folgen hat man ihr noch angemerkt, aber Leonie hat sich tapfer durchgekämpft“, sagte Riethues.
Schlattmann mit Bestzeit – und knapp vorbei
Deutlich näher an Edelmetall lief Pia Schlattmann (U 20) über 1500 Meter heran. Keine Sekunde fehlte der Fünften im Ziel auf Rang drei, die gelaufenen 4:36,15 Minuten bedeuteten zudem Bestzeit – stark, wie der Brillux-Coach befand.
In die gleiche Kerbe schlug er bei der Bewertung von Laura Brandhofes Weitsprung-Auftritt in der U 18. Als „hervorragend“ stufte er ihren fünften Platz ein, den sie sich dank der 5,67 Meter im letzten Versuch sicherte. „Das war ein solider Wettkampf, bei dem alle Athletinnen mit den nicht einfachen Windverhältnissen zu kämpfen hatte“, so Riethues.
Jeweils als Vorlauf-Sechste hatten die U-20-Sprinterinnen Ida Schwering (15,01 Sekunden über 100 Meter Hürden) und Maja Huesmann (12,40 über 100 Meter) ein Weiterkommen verpasst, „ein bisschen platt“ seien sie nach den Staffeln gewesen. Dafür aber hatten beide in dem LG-Quartett mit Guely Batantou und Liv Patterson für eine erfreuliche Leistung gesorgt, sprinteten in 47,37 Sekunden auf Rang sechs – als Team, das mit der 13.-besten Zeit gemeldet war. „Da hat alles gepasst“, sagte Riethues.
Anders als in den 4 x 100-Meter-Staffeln der männlichen U 20 (ausgeschieden nach Wechselfehler von Justus Lakemper auf Tim Gesterkamp) und der weiblichen U 18 (Rang 18 in 50,08 Sekunden). Doch dies schmälerte den starken Gesamteindruck der LG Brillux nicht.
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