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Fußball: Wahl zu "Münsters Fußballer des Jahres"

Lisanne Korn: Amelsbürens Abwehrchefin mit Doktor-Ambitionen

Münster

Eigentlich wollte Lisanne Korn schon aufhören mit dem Fußball, nun ist die Innenverteidigerin von GW Amelsbüren als Fußballerin des Jahres nominiert. Dabei ackert sie parallel im Rahmen ihrer Doktorarbeit.

Lisanne Korn promoviert in Biomedizin. Foto: Ewald Freitag

Vier Minuten Inkubationszeit – mehr bleibt nicht für das Telefonat. Lisanne Korn setzt Prioritäten. Von Berufswegen. Am Universitätsklinikum Münster forscht die Neurobiologin im Rahmen ihrer Doktorarbeit an einer Autoimmunerkrankung. „Ich experimentiere viel, bin gerade unter Zeitdruck“, sagt die 28-jährige Innenverteidigerin von GW Amelsbüren. Bachelor, Master, seit fünf Jahren im Labor – da ist ihr jede Abwechslung auf der grünen Wiese recht.

Mit Bruder Lennart entdeckt sie als Kind beim Kicken im heimischen Garten ihre Vorliebe für das runde Leder, seit der ersten Klasse spielt sie in einem Verein. Einst noch in Hiltrup bei den Jungs, später zieht es sie zu den Grün-Weißen. „Dass ich jetzt nominiert bin, ist ein Riesending“, sagt sie. Anfangs sei sie von der Aufmerksamkeit überfordert gewesen. „Mich haben so viele Freunde und Bekannte angeschrieben, dass sie für mich abstimmen. Dabei stehe ich ungern im Rampenlicht.“ Alles eine Sache der Gewöhnung.

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Und doch freut sie sich ungemein, weil sie im Vorjahr mit dem Gedanken gespielt hatte, ihre Fußballstiefel an den berühmt berüchtigten Nagel zu hängen. Mit den Folgen ihres Kreuzbandrisses 2016 hat sie heute noch zu kämpfen. Manchmal helfen nur Schmerzmittel. Die Leidenschaft zu spielen betäubt mitunter die leichten Beschwerden.

Premier League auf der Insel

Korn hat sogar mal in der Premier League gespielt. Auf der Insel. Während ihres Masters weilte sie ein Jahr auf dem University-College in London. Mit dem Hochschulteam spielte sie in der höchsten Liga der Unis. „Aber das hört sich besser an als es wirklich war“, lacht sie. In der englischen Hauptstadt erlebt sie die royale Hochzeit von Prinz Harry und Herzogin Meghan mit, an einem Nachmittag fährt gar die Queen im Auto an ihr vorbei. Spannend.

Wie die Zeit in Amelsbüren. Am Montag könnte ihr Club vom Sofa aus in die Westfalenliga gehen. Sollte Verfolger Union Wessum Federn lassen im Nachholspiel gegen den TuS Recke. „Wir treffen uns am Nachmittag, mal sehen, was passiert.“ Zumindest haben es die Grün-Weißen in der eigenen Hand am letzten Spieltag. Der Aufstieg rückt näher – und Korn wird ganz gewiss eine Saison dranhängen.

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