Ungefährdetes 85:59 gegen RSV Eintracht Stahnsdorf
Rekordsieg für die Baskets
Münster
Das gab es nicht so oft am Berg Fidel: Fast immer waren die Heimspiele der Baskets heiß umkämpft und lebten vor allem von der Dramatik in den Schlussminuten. Am Sonntag war alles anders, gab es einen 85:59-Erfolg gegen die Eintracht aus Stahnsdorf.
Ein ruhiges letztes Viertel, wann gab es das zuletzt in Berg Fidel? Das Sonntagspiel in der 2. Bundesliga ProB gestalteten die WWU Baskets derart überlegen, dass ihnen und den 2600 Zuschauern die entspannten letzten zehn Minuten vergönnt waren. Mit 85:59 (41:28) siegten die Münsteraner über das zwar willige, aber als Team kaum wirkungsvolle Schlusslicht TKS 49ers, die Basketballer des RSV Eintracht aus Stahnsdorf.
Im Februar 2019 gab es einen Sieg mit 25 Punkten gegen Essen – der aktuelle geht also als Pro-B-Rekord in die Baskets-Bilanz ein. Das interessierte Philipp Kappenstein direkt nach Schluss herzlich wenig – er sah vieles von dem umgesetzt, was sein neuformiertes Team künftig umsetzen will und muss. „Wir haben dem Gegner keine Chance gelassen, wir haben das Publikum mitgenommen und den Ball wirklich laufen lassen“, sagte der erleichtert wirkende Coach nach dem vierten Heimsieg im siebten Spiel.
Tatsächlich spielte sich der neue Youngster in den Blickpunkt und die Herzen der dankbaren Fans. Der 20 Jahre junge Neuzugang Jasper Günther spielte knapp 25 Minuten im Aufbau und rechtfertige den Vertrauensvorschuss des Trainers. „Wir sehen Jasper in dieser Form als Gewinn an. Das haben wir uns so erhofft“, sagte Kappenstein.
Gemeinsam mit Rückkehrer Marck Coffin, der weiter vor rückt, sorgte der Ex-Hagener oft für Tempo im Ballvortrag und viel Energie. Günther hatte spürbar Spaß daran, sich der Kulisse zu zeigen, sich als Werfer zu disziplinieren, um lieber den besser Postierten zu finden. Sechs Assists waren der Bestwert des Abends. Auch defensiv krallte er sich so manchen Ball und zeigte sich unempfindlich.
„Wir haben überhaupt viele 50:50-Situationen für uns entschieden“, sagte Kappenstein zur kämpferisch tadellosen Vorstellung. Malcome Delpeche zog sich zwar schnell eine Knieblessur zu, aber die war nicht folgenschwer. Nach kurzer Auszeit mischte er so wertvoll wie selten zuletzt mit und steckte die Kollegen damit an. 16 Punkte machte er und ragte mit zwölf Rebounds heraus. Wenn er mal pausieren musste, sprang Kai Hänig ebenso gallig ein. Gemeinsam nervten sie den „Big Man“ der Brandenburger, den US-Spieler Diago Quinn, der für seine 13 Punkte enorm ackern musste.
„Viertel zwei und drei haben mir sehr gut gefallen“, sagte Kappenstein zu den entscheidenden Durchgängen. Defensiv schufen die Aufmerksamen das Fundament, nachdem erst ein Dreier von Andrej König das 20:16 nach Viertel Nummer eins gesichert hatte. Das 21:12 im folgenden Durchgang war die Folge der Unterschiede: Die Jungs aus Stahnsdorf spielten wenig zwingend zusammen, weder Thabo Paul noch Alexander Giese bekamen als Aufbauspieler Struktur in die Offensivaktionen.
Im dritten Viertel lag Münster dann erstmals 20 Punkte vorne und ahnte, dass nicht mehr viel passieren durfte. Letztlich schraubten die Dreier von Helge Baues und Marc Coffin das Resultat in die Höhe. Ein paar feine Passfolgen wurden zudem bejubelt. Kappenstein: „Wir müssen uns in der neuen Konstellation freispielen. Und die Ansätze dazu haben wir gezeigt.“
Baskets: Baues (16/3), Delpeche (16), J. König (9/1), A. König (9/3), Medina (8/2), Coffin (7/1), Weß (7), Goolsby (5/1), Padberg (4/1), Günther (4)
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