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Leichtathletik: Deutschen Junioren-Meisterschaften

Sieben Brillux-Aktive beim Showdown in Sindelfingen am Start

Münster

Ab in den Süden, grundsätzlich keine schlechte Idee im stürmischen Winter. Allerdings geht es für die jungen Leichtathleten und -Athletinnen der LG Brillux Münster nicht in die Sonne, sondern in die Halle. In Sindelfingen finden an diesem Wochenende die Deutschen Junioren-Meisterschaften statt.

Von Ansgar Griebel

Nele Sietmann von der LG Brillux Münster misst sich am Wochenende mit den besten Mittelstrecklerinnen Deutschlands. Foto: Wolfgang Birkenstock

Eigentlich hat Jörg Riethues die Stoppuhr immer am Mann, schließlich geht es für seine Schützlinge meist um Bruchteile von Sekunden – an diesem Freitag reicht dem Cheftrainer allerdings die Sonnenuhr, auf die Minute wird es nicht ankommen. „Mindestens fünf Stunden“ kalkuliert Riethues für die Fahrt nach Sindelfingen ein, wo am Wochenende zum Abschluss der Hallensaison die Deutschen Juniorenmeisterschaften in der Leichtathletik anstehen.

Anstrengende Anfahrt

„Das wird seine Zeit dauern“, so Riethues, der auch sein Maßband erst einmal stecken lassen kann – filigrane Vermessungen sind ebenfalls nicht gefragt. „Das ist schon ein Stückchen, und wegen der gesperrten A 45 wird das eine ganz schöne Tour.“ Gut 500 Autobahnkilometer haben die sieben Aktiven, drei Trainer und die Physiotherapeutin vor sich, ehe 15 Kilometer südlich von Stuttgart Quartier bezogen werden darf – und am Abend dann doch noch die filigranen Messgeräte des Trainers zum Einsatz kommen können.

Vor dem Start der U-20-Titelkämpfe am Samstag legt die Abordnung aus Münster noch eine Freiluft-Trainingseinheit im Sindelfinger Stadion ein. „Das ist der Corona-Situation geschuldet. Normalerweise würden wir in der Halle trainieren, das geht leider nicht“, sagt Riethues. Stattdessen hoffen die Brillux-Athleten und -Athletinnen darauf, dass die Sonnenuhr am Freitagabend noch ein freundliches, trockenes Stündchen im Angebot hat.

Vinbrüx springt nochmal ein

Am Samstag wird es dann ernst für die Schützlinge des Trainer-Trios Jörg Riethues, Robert Welp und Stefan Vinbrüx, der Anfang Januar zwar von der LG Brillux zum TV Wattenscheid gewechselt ist, als Kadertrainer der Dreispringer aber noch einmal als Betreuer einspringt. Die etatmäßigen Disziplintrainer Jan Voigt (Sprung) und Lars Goldbeck (Sprint) sind mit Referendar-Aufgaben beschäftigt. Um Muskulatur und Gelenke macht sich in Sindelfingen Physio Sabine Zumdick verdient – der Rest ist dann aber wirklich Sache der Athleten.

Fiona Wildemann tritt über 60 Meter flach und natürlich in ihrer Paradedisziplin 60 Meter Hürden an. Einen Platz im Halbfinale traut Riethues der 18-Jährigen durchaus zu. Bei Dreispringer Leonard Horstmann hat der Trainer für sein DM-Debüt einen „soliden Wettkampf“ in Auftrag gegeben, nach den bisherigen Leistungen könnte der bis in den Endkampf führen. Auch Maja Huesmann hofft auf einen weiten Satz beim Dreisprung und wird als Zugabe auch über 200 Meter starten. „Eigentlich wären die 60 Meter ihre Strecke, das passt aber leider zeitlich nicht“, so Riethues. Auch Bastian Sundermann hat den 200-Meter-Lauf als Wettkampf-Alternative eingeplant, falls er sich über die doppelte Distanz am Samstag nicht für die Finalläufe am Sonntag qualifizieren kann.

LG-Brillux-Athlet Bastian Sundermann hat den 200-Meter-Lauf als Wettkampf-Alternative eingeplant, falls er sich über die doppelte Distanz am Samstag nicht für die Finalläufe am Sonntag qualifizieren kann. Foto: Wolfgang Birkenstock

Zahlten das erste Mal so richtig gefordert

Die Finals steuern über die 1500-Meter-Distanz auch Nele Sietmann, Emma Wöhrmann und Silas Zahlten an. „Für Emma, geht es Richtung Endlauf, Nele hat gute Chancen – und Silas ist im Moment super drauf“, beschreibt Riethues die Aussichten seines Mittelstrecken-Trios. Zwar geht Zahlten nur als Nummer zehn der Jahresbestenliste ins Rennen, hat aber auch noch „kein Rennen auf Teufel komm raus“ (Riethues) absolvieren müssen. Dazu war der 19-Jährige bei den Titelkämpfen auf Westfalen- und Landesebene noch nicht hinreichend gefordert.

Steuert über die 1500-Meter-Distanz das Finale an: Silas Zahlten. Foto: Imago/Beautiful Sports

Von Samstagmorgen bis zum frühen Sonntagabend sind also die Athleten gefordert, ehe dann die Betreuer wieder das Steuer übernehmen – für gut fünf Stunden und mehr als 500 Kilometer zurück nach Münster.

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