Volleyball: Bundesliga Frauen
Warum zwischen dem USC und Wiesbaden ein schnelles Ende unwahrscheinlich ist
Münster
Man kennt sich, man schätzt sich – und man gönnt den Gegnerinnen keinen Punkt ohne heftigste Gegenwehr: Wenn in der Volleyball-Bundesliga der Frauen der USC Münster und der VC Wiesbaden aufeinandertreffen, dann ist alles möglich. Nur kein schnelles Ende.
Wenn sich der USC Münster und der VC Wiesbaden auf dem Volleyball-Feld begegnen, kann es durchaus mal länger dauern. Fünf der letzten acht Partien gingen über die volle Distanz – zuletzt in der Hinrunde, als die Unabhängigen dem VCW am 3. Dezember die sechste Niederlage am Stück zufügten. Eine siebte kassierten die Hessinnen gar auch noch, danach aber starteten sie ihre Aufholjagd. Diese führte Wiesbaden vor dem Wiedersehen am Samstag (19.30 Uhr) am Berg Fidel vorbei am USC, der als Siebter einen Zähler hinter seinem Gast liegt.
Bundesliga-Klassiker
Ein Bundesliga-Klassiker, ein tabellarisches Nachbarschaftsduell und ein Treffen zweier Mannschaften, deren Spielanlage sich ähnelt. Wohl keinen anderen Konkurrenten hat USC-Trainerin Lisa Thomsen in dieser Saison so häufig gesehen wie den vom Ex-Münsteraner Benedikt Frank betreuten VCW. „Wie wir ist Wiesbaden eine kampfstarke Mannschaft. Die Annahme steht sehr gut, und die Block-Abwehr ist unfassbar gut. Ich gehe davon aus, dass es ein sehr knappes, sehr emotionales Spiel wird“, meint Münsters Trainerin.
In dieses gehen die Hessinnen mit „großem Selbstvertrauen und großem Selbstverständnis“ (Thomsen), sechs der letzten acht Partien gewannen sie (unter anderem in Dresden), punkteten zudem beim 2:3 gegen Schwerin. „Sie haben einen super Lauf und sind in sehr guter Form“, sagt Thomsen, deren Schützlinge zuletzt vier Niederlagen am Stück verarbeiten mussten. Diesem Trend soll nun Einhalt geboten werden, mit der Unterstützung des Publikums soll der achte Saisonsieg her. „Wiesbaden kommt zu uns an den Berg Fidel, wo wir sehr starke Leistungen abgerufen haben.“
Abwehr-Bollwerk knacken
Um den Heimvorteil gegen einen direkten Mitbewerber in Punkte umzumünzen, muss der USC Wiesbadens Abwehr um Libera Rene Sain knacken und zudem den Angriff um Lena Große Scharmann (Diagonal), Nina Herelova (Mitte) und nicht zuletzt die überzeugend auftrumpfende Tanja Großer unter Kontrolle bekommen.
Lisa Thomsen
Nicht helfen kann bei diesem Unterfangen Daniela Öhman. Die Finnin kuriert weiter die Folgen ihres Bänderrisses im Sprunggelenk aus, ist noch nicht einsatzbereit. Ansonsten aber hofft Thomsen auf die Besetzung der Vorwochen, auch wenn es noch „hier und da eine Wackelkandidatin“ gibt. Der USC wird jede Kraft brauchen – nicht nur mit Blick auf die Statistik, die ein Fünf-Satz-Match durchaus als wahrscheinlich ausweist. Wer am Samstag an den Berg Fidel kommt, dürfte jedenfalls reichlich Volleyball zu sehen bekommen.
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