Fußball: Wahl zu "Münsters Fußballer des Jahres"
Wenzel Voß: Vom Innenverteidiger zum Vollblutstürmer
Münster
40 Treffer hat Rechtsreferendar Wenzel Voß für den SV Mauritz erzielt. Eine unfassbare Quote, die einem Schnitt von 1,25 Toren pro Spiel entspricht. „Der Junge hat geliefert“, sagt sein Trainer Ivo Kolobaric - dabei ist Voß eigentlich Innenverteidiger.
Vorsicht an der Bahnsteigkante. Zurückbleiben bitte.“ Wenzel Voß wartet im Kreise seiner Teamkollegen auf den Zug nach Freiburg. Mannschaftsfahrt über Pfingsten nach einer aufreibenden Spielzeit, die auf Rang zwei in der Kreisliga A endete. Das eine oder andere Kaltgetränk macht die Runde vor dem „Ritt“ in den Breisgau, der Heimat des Stürmers, der versichert: „Ich habe diesen Abschluss nicht mit geplant.“
40 Treffer hat der 26-jährige Rechtsreferendar für den SV Mauritz erzielt. Eine unfassbare Quote, die einem Schnitt von 1,25 Toren pro Spiel entspricht. „Der Junge hat geliefert“, sagt sein Trainer Ivo Kolobaric. Er war es, der Voß vor eineinhalb Jahren vom Innenverteidiger zum Angreifer umfunktionierte. „Ich habe im Training gemerkt, dass er vor dem Tor eine gewisse Ruhe ausstrahlt, dann habe ich einfach mal experimentiert“, erinnert sich der Coach. Das Ergebnis ist phänomenal.
Hier geht's zum Voting
In seiner Jugend und später in den ersten Jahren im Seniorenbereich kickte Voß entweder in der Abwehrkette oder auf der Sechs. Dann zog es ihn während des Jurastudiums zwei Semester nach Südamerika. Dort lernte er nicht nur Freundin Jessica kennen, er spielte in Rio de Janeiro auch in der Auswahl der Universität – und durfte ab und an ganz nach vorne. „Das hat schon Spaß gemacht“, sagt er. Daheim in Münster blieb er seiner Position aber immer treu, bis Kolobaric einfach mal umstellte. „Der Junge kann mit beiden Füßen schießen, ist kopfballstark, das sind doch beste Voraussetzungen.“
Premier League auf der Insel
Teamkollege Paul Varnhagen lotste Voß übrigens vor ein paar Jahren an den Coppenrathsweg. „Ich habe ihn bei einer Wohnungsbesichtigung kennengelernt. Er hat mir gesagt, ich soll einfach mal zum Probetraining kommen.“ Das Angebot nahm er dankend an, die Bude nicht. „Ich hatte eher einen neuen Verein als eine neue Bleibe“, lacht Voß. Inzwischen wohnt er mit seiner Freundin zusammen, die vor drei Jahren aus Brasilien zu ihm gezogen ist. Sein Volltreffer.