Handball: Verbandsliga
Westfalia Kinderhaus feiert „Sieg des Willens“
Münster
Die Geister scheiden sich: Für die einen ist die „13“ eine Glückszahl, andere verbinden sie mit Pech. Die Handballer von Westfalia Kinderhaus wollten sie einfach nur loswerden. Nach 13 Niederlagen in Serie landete der designierte Verbandsliga-Absteiger einen eindrucksvollen Erfolg.
Michael Dreskornfeld hatte schon längst nicht mehr mitgezählt, weil es zum einen ein bisschen langweilig wurde und zum anderen auch wirklich keinen Spaß machte. Aber irgendein Statistikfuchs im Umfeld der Mannschaft hatte für die jüngste Niederlagenserie der Verbandsliga-Handballer von Westfalia Kinderhaus auch eine ziemlich deprimierende Zahl parat: „13 sollen es gewesen sein, so hat man es mir gesagt“, so Dreskornfeld – allemal zuviel und auch mehr als genug.
Dass es auch anders geht, bewies die Truppe beim bärenstarken 32:23 (15:11)-Erfolg gegen den Tabellenfünften TV Verl. „Ich bin total glücklich“, freute sich der scheidende Trainer über eine von der ersten bis zur letzten Minute konzentrierte Vorstellung, einen „Sieg des Willens“ – und des Kollektivs. „Ganz ehrlich, heute kann ich keinen Spieler herausheben, das haben alle super gemacht“, verbeugte sich der Trainer im Anschluss in jeder Richtung.
Taktik funktioniert
Ob mit dieser und vergleichbaren Vorstellungen der Abstieg in die Landesliga hätte verhindert werden können? „Darüber denke ich gar nicht nach, das hieße ja auch, der Mannschaft einen Vorwurf zu machen.“ Und davon war Dreskornfeld am Samstag wirklich weit entfernt. Alle Vorgaben das Trainers hatten ihren Weg von der Taktiktafel in die Köpfe der Spieler gefunden – und wurden auf der Platte wirkungsvoll umgesetzt. „Es ist einfach schön zu sehen, dass wir auch mit einem Gegner aus dem vorderen Tabellendrittel, ja sogar einem Team, dass ganz vorne mitgespielt hat, mithalten können“, sagt Dreskornfeld. Und an diesem Tag nicht nur mithalten, „sondern auch wehtun können. Und das, obwohl es um nichts mehr geht.“
Hagen Müller achtfacher Torschütze
Auch wenn sich der Trainer nicht an ein Sonderlob heranwagte, blieb am Ende des Tages beim Blick auf die Trefferliste dann doch der Name Hagen Müller haften, der mit acht Treffern erfolgreichster Vollstrecker war.
Westfalia: Müller (8), Flockert (6), Giesbert (5), Dittrich (5), St. Honerkamp (4), Wascke (2), M. Honerkamp (1), Limke (1).
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