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Verkauf bereits gestartet

Olympia 2024 in Paris: Komplizierte Ticket-Lotterie

Paris

2024 finden die Olympischen Sommerspiele in Paris statt. Rund 17 Monate vor dem sportlichen Großereignis hat der Ticket-Verkauf bereits begonnen. Und der kann Interessierte viele Nerven kosten und wird zu einer Art Wissenschaft.   

Von Jonas Wiening

Die Sommerspiele 2024 finden in Frankreichs Hauptstadt Paris statt. Foto: Jean-Christophe Bott/Keystone/dpa

Vom 26. Juli bis zum 11. August 2024 finden die Olympischen Sommerspiele – erstmals seit London 2012 – wieder in Europa statt. Offizieller Austragungsort wird dann Paris sein. Einige Sportarten wie Segeln, Fußball, Handball, Surfen, Basketball oder Rudern werden zum Teil aber auch in anderen französischen Orten wie Lille, Marseille, Lyon oder Nizza ausgetragen.

Wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) mitteilt, wird es für das sportliche Großereignis rund zehn Millionen Tickets geben. Nach eigener Aussage des IOC sollen mehr als die Hälfte der Eintrittskarten für 50 Euro oder weniger verkauft werden, das Verfahren für die Ticketvergabe soll fair und transparent ablaufen. 

Keine Spur von Transparenz bei Olympia-Tickets

Doch schon jetzt – rund 17 Monate vor Beginn der Spiele – sieht das anders aus. Statt Transparenz, günstigen Tickets und einer fairen Vergabe der Eintrittskarten sehen sich Interessierte einem komplizierten und nahezu undurchschaubaren Verfahren gegenüber. Der Ticketkauf wird zu einer eigenen Wissenschaft.

Wer sich ohnehin jetzt erst um Tickets für den Olympischen Spiele im nächsten Jahr bemüht, könnte schon zu spät kommen. Denn die erste Verkaufsphase für Paris 2024 hat schon begonnen. Von Dezember bis Ende Januar hatten dabei Olympia-Fans die Möglichkeit, sich online auf der eigenen, nur in französischer und englischer Sprache verfügbaren Ticket-Plattform zu registrieren.

Seit dem 15. Februar werden ausgewählte Nutzer nun, nach einem vorangegangenen Losverfahren, nach und nach informiert und bekommen ein 48-stündiges Zeitfenster zugeteilt, in dem sie ein Ticket-Paket, bestehend aus drei Sportarten, kaufen können. Bis zu sechs Tickets pro Sportart, also insgesamt 18 Eintrittskarten, sind bei dieser "Make your Games"-Vorverkaufsphase für die ausgewählten und zuvor registrierten Nutzer erhältlich.

Meist nur teure „Paris 2024“-Tickets erhältlich

Doch schon wenige Tage nach dem Beginn des Tickets-Verkaufs wird die Intransparenz dieses Verfahrens sichtbar. Einige Sportarten oder Veranstaltungstage sind gar nicht auswählbar, bei anderen Events sind nur die teuren Kategorien erhältlich. Kategorie C und D mit Preisen von 24 oder 50 Euro sind fast immer "currently not available" (aktuell nicht erhältlich). So kann es sein, dass eine Karte für Beachvolleyball 200 Euro kostet, für die Leichtathletik gar bis zu 690 Euro bei den Medaillenentscheidungen. Und wer eine dieser beliebten olympischen Sportarten ausgewählt hat, muss für die anderen Karten für das Ticket-Paket meist aus weniger beliebten olympischen Sportarten wie Wasserball, Volleyball oder Golf auswählen - auch zu meist sehr hohen Preisen.

Das Prozedere – kaum durchschaubar. Wer gleich sechs Tickets pro Sportart kauft, kommt sehr schnell auf einen vierstelligen Gesamtpreis. Kritik an der Kartenvergabe kommt deshalb auch vom „Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland“ (EVZ). Die Verbraucherschützer monieren insbesondere die künstliche Verknappung der Tickets und den Kaufdruck durch das bestimmte Zeitfenster.

Zweite Verkaufsphase ab Mitte März

Wer trotzdem gerne zu den Olympischen Spielen in Paris fahren will, kann sich den 15. März im Kalender anstreichen. Ab diesem Mittwoch können sich Nutzer für die zweite Verkaufsphase registrieren. Später ausgeloste Nutzer sollen dann die Möglichkeit haben, Einzeltickets für die verschiedenen Sportarten oder die Eröffnungs- und Schlussfeier zu erwerben. Die Preise hierfür sind aber noch nicht bekannt. Von Transparenz keine Spur.

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