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Kinostart im Cineplex

„Dafür brauchen andere Monate“: So lief die Premiere der Preußen-Doku

Münster

Manchester City, Borussia Dortmund, Sunderland AFC, Werder Bremen – all diese Teams hatten ihre Doku. Seit Donnerstag muss sich Preußen Münster in der Reihe nicht mehr verstecken. „Alle zusammen – eine Stadt steigt auf“ feierte im Cineplex Premiere.

Marcel Weskamp , Mike Schmitz, Daniel Schleusner vor der Präsentation des Films über den SCP. Foto: Peter Leßmann

Manchester City, Borussia Dortmund, Sunderland AFC, Werder Bremen und vor gut 17 Jahren auch die deutsche Nationalelf – all die Fußball-Mannschaften hatten ihre Doku, sei es als ganzer Streifen oder Serie. Ein Regionalligist passt nicht so recht in diese Aufzählung, doch seit Donnerstagabend muss sich Preußen Münster in der Reihe nicht mehr verstecken. „Alle zusammen – eine Stadt steigt auf“ feierte im Cineplex Premiere.

Drei Vorführungen hinterließen rund 1300 begeisterte Besucher. In nur zehn Tagen zwischen finaler Party und Premiere leisteten Michael „Mike“ Schmitz und Daniel Schleusner als Macher von „Münster4Life“ sowie SCP-Medienchef Marcel Weskamp eine Nachtschicht nach der anderen. Schon vor der Vorstellung, als sich lange Schlangen vor dem Albersloher Weg gebildet hatten und sich drinnen das Foyer schwarz-weiß-grün färbte, waren die Mühen vergessen für das fleißige Trio.

„Ein Film fürs Leben“

„Ein Film fürs Leben“, sagte Kapitän Marc Lorenz, von dem in den 106 Minuten verraten wird, dass er passend zum Rückrundenstart Meisterbilder von 2011 in der Kabine aufgehängt und bei jedem Spaziergang über den Prinzipalmarkt Fotos vom Sentenzbogen an Trainer Sascha Hildmann geschickt hat. Botschaft: „Da wollen wir hin.“ Cineplex-Geschäftsführer Ansgar Esch adelte das Projekt im Anschluss: „Massiver Respekt. Dafür brauchen andere Monate. Diese Doku hat die Leinwand verdient.“

Dramatische Hintergrundmusik, bedeutungsschwangere Übergänge oder Sondereffekte hat der Film nicht nötig, weil die Emotionen für sich sprechen. Interviews mit Protagonisten aus allen Bereichen, denen der Zeitdruck nicht anzumerken ist, runden Szenen vom Rasen, aus dem Fanblock und natürlich von den Feierlichkeiten ab. Die große Klammer bildet der Abstieg vor drei Jahren, als die Urgesteine Simon Scherder (sehr eloquent und unterhaltsam) und Max Schulze Niehues bereits mit von der Partie waren. Der Torwart gesteht, dass er im Aufstiegsfinale gegen Düsseldorf schon auf dem Feld mit den Tränen zu kämpfen hatte.

Große Gefühle chronologisch geordnet

Die Handlung erfolgt chronologisch und spart die bitteren Momente von 2020 ebenso wenig aus wie die hauchdünn verpasste Meisterschaft vor zwölf Monaten. Die großen Gefühle spielen aber natürlich im Endspurt dieser Saison. Der Moment, als der Titel perfekt ist, die spontane Abschiedsshow für Alexander Langlitz in Oberhausen, die Übergabe der Schale, die Triumphfahrt im Bus und das Bad in der Menge vom Rathausbalkon – Schmitz und Schleusner waren mit ihren Kameras jederzeit mittendrin. Davon lebt das Produkt.

Kurz vor der Premiere am Donnerstagabend. Foto: Alexander Heflik

Die Gänsehautmomente schlechthin verbucht aber wohl Dennis Daube mit seinem Blitz-Comeback am letzten Spieltag. Betreuer Helge Dahms berichtet von der Idee und wie er sich mit dem Sportinvaliden heimlich in der Kabine warm machte. Manfred Kwadwo, ebenfalls von Verletzungen geplagt, gibt seinem Kollegen an der Seitenlinie noch ein „Du bist der Geilste“ mit auf den Weg. „Wir wollen niemanden vergessen, dafür möchten wir auch künftig stehen“, sagt Geschäftsführer Ole Kittner. In Richtung der Produzenten rief er später noch: „Ihr habt die Emotionen großartig transportiert.“

Elf Kinosäle schon ausverkauft

Elf Kinosäle sind schon ausverkauft. „Ich hoffe, wir kommen auf 1906 Zuschauer“, sagte Präsidiumsmitglied Christoph Mangelmans in seiner Anmoderation. Viele Profis wollten sich den Startschuss nicht entgehen lassen, auch die Abgänge Henok Teklab und Nicolai Remberg. Sie alle sahen ein Machwerk ohne Längen, das auch zahlreiche Stellen zum Lachen hat. Nur als Entertainer und Preußen-Fan Götz Alsmann behauptet, die drei Jahre in der vierten Liga seien ja „plötzlich ganz schnell“ rum gewesen sein, überwog eher Kopfschütteln im Publikum. Für alles andere gab’s nur Lob und Zustimmung.

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