Zu Beginn lief sich Henok Teklab noch manchmal fest, doch dann schnappte sich der Dribbler den Ball beim Strafstoß und war fortan voll drin im Spiel.
Der erwartete Sieg fiel am Ende doch noch sehr hoch aus. Alles bestens? Teklab: Ja. Saisonstart, erstes Heimspiel – das ist einfach wunderschön. Ein perfekter Auftakt.
Sie haben nach Ihrem Elfmetertor sehr ausgelassen gejubelt. War da auch Erleichterung mit drin, weil Sie im Pokalfinale gegen Rödinghausen im Mai noch verschossen hatten? Teklab: In der Liga hatte ich alle verwandelt. Aber klar, diesen Elfer habe ich gebraucht fürs Selbstvertrauen. Ich habe mir gesagt: Den schnappe ich mir und mache ihn dann eiskalt weg.
Einzelkritik: SC Preußen Münster – Wattenscheid 09
<strong>Torwart Max Schulze Niehues, Note 3</strong>, beim 0:1 chancenlos, verhinderte vor der Pause das 1:2. Das war wichtig, fast im Gegenzug markierte der SCP das 2:1 durch einen verwandelten Strafstoß. Nach dem Wechsel war der Mann im ungewohnten blauen Dress praktisch betätigungslos.
Foto: Gunnar A. Pier
<strong>Rechtsverteidiger Alexander Langlitz, Note 3,5</strong>, eher unauffällig, konnte vor dem Wechsel zu wenig Akzente setzen. Nach der Pause steigerte er sich wie fast alle Mitspieler. Seine Position in der Defensive hat er jedenfalls ohne Murren angenommen. Bis auf Torwart hat er bei den Preußen jetzt praktisch alle Positionen gespielt.
Foto: Gunnar A. Pier
<strong>Innenverteidiger Simon Scherder, Note 2,5</strong>, hatte den Vorzug vor Neuzugang Niko Koulis erhalten. Und der Routinier löste die Aufgabe bravourös. Er war der stabilste Abwehrspieler der Preußen, fehlerfrei und sogar mit einem Torassist. Stark.
Foto: Gunnar A. Pier
<strong>Innenverteidiger Alexander Hahn, Note 3,5</strong>, wackelte mehrfach, weil sein Timing nicht immer stimmte. Münster ließ zu viele Konter der Gäste zu, Hahn hing das eine oder andere Mal mitten drin in diesen Aktionen. Da gibt es noch Steigerungspotenzial. Wobei: Sein Treffer zum 3:1 war schon immens wichtig für Münster.
Foto: Jürgen Peperhowe
<strong>Linksverteidiger Marc Lorenz, Note 3</strong>, war voll da, übernahm auf der linken Seite die Regie und versuchte sich an einem Dutzend Eckbällen unter anderem. Nicht alles klappte, aber Lorenz machte unbeeindruckt einfach weiter. Hinten brannte bei ihm nichts an, nach vorne war seine Gefahr häufiger zu erkennen. Der neue Kapitän wird dem SCP auf Strecke weiterhelfen.
Foto: Jürgen Peperhowe
<strong>Mittelfeldspieler Nicolai Remberg, Note 2,5</strong>, litt wie seine Mitspieler vor dem Wechsel unter den wenigen Räumen, die Wattenscheid bot. Man sah nur wenig von der Nummer 21. Dann aber drehte Münsters „Zweikampf-Monster“ auf und bearbeitete die Wattenscheider. Mit dem Remberg der zweiten Halbzeit ist der SCP nur schwer in die Schranken zu weisen.
Foto: Gunnar A. Pier
<strong>Mittelfeldspieler Thomas Kok, Note 2,5</strong>, ist der Souverän in der Mittelfeldzentrale. Seine Umsicht, seine Spielkontrolle ist bemerkenswert, weil er keinerlei Federlesen darum macht. Er gewann die wichtigen Zweikämpfe, er streute die Bälle, und nach der Pause dirigierte er den SCP clever durch das Geschehen.
Foto: Jürgen Peperhowe
<strong>Mittelfeldspieler Yassine Bouchama, Note 3</strong>, zeigte bis zu seiner Auswechselung eine solide Leistung. Natürlich fehlten einige offensive Akzente. Aber der Neuzugang aus Homberg holte den Elfmeter zur 2:1-Führung heraus, als er sich geschickt in den Wattenscheider Strafraum reindribbelte. Musste nach einer Stunde dem quirligen Darius Ghindovean Platz machen.
Foto: Jürgen Peperhowe
<strong>Angreifer Shaibou Oubeyapwa, Note 4</strong>, versuchte einiges auf der rechten Seite, aber vieles blieb Stückwerk. Der Oberhausener Topscorer konnte vor der Pause nicht die großen Akzente setzen, musste nach einer Stunde Manfred Kwadwo weichen.
Foto: Jürgen Peperhowe
<strong>Angreifer Andrew Wooten, Note 2,5</strong>, war im Gegensatz zu den meisten seiner Mitspieler vor dem Wechsel der agilste Preuße. Nicht von ungefähr traf er zum 1:1, als er resolut einen Steilpass von Simon Scherder verwandelte. Wooten war immer anspielbar, schirmte Bälle ab und verteilte auch, später war sein Akku leer. Ein guter Auftritt des Ex-Osnabrückers.
Foto: Jürgen Peperhowe
<strong>Angreifer Henok Teklab, Note 2</strong>, kam mit Verzögerung auf Touren, dann aber Preußens Bester. Warum? Weil er das Elfmetertrauma aus dem Westfalenpokal-Finale gegen Rödinghausen, als er nicht traf, verarbeitet hat. Teklab verwandelte sicher mit dem Pausenpfiff zum wichtigen 2:1. Zudem führte sein Eckball zum vorentscheidenden 3:1 von Alexander Langlitz.
Foto: Gunnar A. Pier
<strong>Einwechselspieler Darius Ghindovean, keine Note</strong>, hätte wohl eine glatte 2 erhalten, kam aber erst nach 61 Minuten für Yassine Bouchama ins Spiel. Zu diesem Zeitpunkt kamen seiner Spielfreude die schwindenden Kräfte der Wattenscheider entgegen. Ghindovean hätte auch mehr als nur das 4:1 erzielen können. Er, der zuletzt einen Rüffel von Trainer Sascha Hildmann für eine gelb-rote Karte in einem Testspiel erhalten hatte, zeigte eine Reaktion. Ein gute…
Foto: Jürgen Peperhowe
<strong>Einwechselspieler Manfred Kwadwo, keine Note</strong>, kam nach 61 Minuten für Shaibou Oubeyapwa ins Spiel. Preußens neuer Kabinen-DJ bereitete das 4:1 durch Ghindovean vor und meldete in der letzten halben Stunde durchaus Ansprüche auf einen Startelfplatz an.
Foto: Gunnar A. Pier
<strong>Einwechselspieler Gerrit Wegkamp, keine Note</strong>, kam nach 77 Minuten für Andrew Wooten und zeigte sich gleich auf der Höhe, hatte die eine oder andere gute Szene in einer Schlussphase, wo die Gastgeber auch noch höher hätten gewinnen können.
Foto: Gunnar A. Pier
<strong>Einwechselspieler Dennis Grote, keine Note</strong>, kam nach 82 Minuten für Henok Teklab. Münster führte da schon mit 4:1. Grote machte sein Ding und sorgte für Kontrolle in der Mittelfeldzentrale.
Foto: Jürgen Peperhowe
Wurde es mit Führung im Rücken leichter? Teklab: Ja, wir waren in der ersten Halbzeit zu hektisch, haben den Ball zu wenig laufen gelassen. Wir wollten sofort das Tor schießen, allen was beweisen. Dabei hätten wir ruhig aufbauen sollen. Aber es wurde ja besser.
Startseite