Fußball: Regionalliga West
Preußens Aufstiegstrainer Fascher sieht Parallelen im Titelrennen
Münster
Vor elf Jahren feierte Marc Fascher als Trainer des SC Preußen Münster die Meisterschaft in der Regionalliga West und stieg in die 3. Liga auf. Wenn gewonnen wurde, sprach der heute 53-Jährige gerne vom Brustloser, vor Spielen drängelte er zudem „muss losgehen“. Im Titelkampf würde jetzt, so Fascher, sowieso nur noch das „Nervenkostüm entscheiden“.
Auf einmal hörte sich der aktuelle Preußentrainer Sascha Hildmann nach Marc Fascher an. Hildmann sprach vom „Knotenlöser“ in der Analyse vom 3:0-Heimsieg über den KFC Uerdingen. Fascher, der den SCP 2011 in die 3. Liga führte, nutzte wahlweise den „Brustlöser“ als Erklärung, wenn der SCP damals ein Partie auf seine Seite zog. Knotenlöser, Brustlöser, Hildmann, Fascher.
Tatsächlich ähneln sich die Coaches, beide schwören ihre Mannschaften bis aufs Letzte auf Teamgeist und Teamspirit ein. Fascher war vor Punktspielen aber deutlich tiefer im Tunnel und weniger ansprechbar als Hildmann. Aber auch Hildmann tauchte auf seine Art in den letzten Wochen immer ein bisschen mehr ab und verlegte sich auf die „Basics“.
Unvergessene Spielzeit 2010/11
„Wie kann ich das vergessen?“, fragt Fascher eher rhetorisch, wenn er auf 2011 angesprochen wird. „Wir haben damals alles dem einen Ziel untergeordnet, wirklich alles“, blickt der heute 53-Jährige zurück. Die Aussage könnte auch von Hildmann stammen. Und, so der gebürtige Hamburger Fascher weiter: „Wir mussten einmal eine negative Entscheidung treffen, dann lief es wie geschnitten Brot.“ Fascher meint, dass nach der 0:1-Niederlage in Lotte 2011 Sercan Güvenisik und Hüyzefe Dogan von Stammkräften ins zweite Glied beordert worden. Auch da gibt es zumindest die Ähnlichkeit zur 0:1-Niederlage von Lotte, Hildmann verlor Ende Februar 0:1 in Rödinghausen – Niederlagen als Wendepunkte im Aufstiegsrennen?
„SCP auf gutem Weg“
Fascher kennt Hildmann, seinen potenziellen Nachfolger als Meistermacher in Münster, nicht persönlich. Per Ferndiagnose sagt er zumindest: „Er ist auf einem guten Weg. Und außerdem ist er ein sympathischer Typ.“ Fascher kam beim Anhang flächendeckend gut an, Hildmann auch.
„Echte Truppe“ hilft
Fascher jedenfalls schwört auf seine damalige Mannschaft, das sei eine „echte Truppe“ gewesen. Elf Jahre später spricht Hildmann genau so von seiner Mannschaft. Blickt man auf die Trainer und Teams des SCP in der Zwischenzeit, war das nicht immer so kategorisch der Fall.
Fascher jedenfalls traut den Preußen das große Ding zu, er sagt wenigstens: „Ich hoffe das, dass sie es schaffen. Aber am Ende kommt er nur noch auf der Nervenkostüm an.“ Ein Kopflöser also.
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