Fußball: Regionalliga West
Schrecken der Top-Teams: Preußen müssen zum Angstgegner nach Wiedenbrück
Münster
Vorsicht ist geboten für den SC Preußen Münster. Am Freitag geht es zum Angstgegner aller Topteams mit dem SC Wiedenbrück. Die Ostwestfalen konnten gegen Essen, Wuppertal, Oberhausen oder auch Fortuna Köln in dieser Saison punkten. Münsters früherer Stürmer Benedikt Zahn traf dabei neun Mal in dieser Spielzeit.
Natürlich sind es die schmerzlichen Niederlagen, die einfacher zu behalten sind als nette Siege. Preußen Münster hat fast immer gerne gegen den SC Wiedenbrück gespielt, sehr oft gewann der Club, ab und an gab es Unentschieden. Die einzige Niederlage – außerhalb von Testspielen – wird in der SCP-Historie aber immer als „Makel von Wiedenbrück“ in Erinnerung bleiben. Das ist nun fast neun Jahre her und geschah am 14. Mai im Jahnstadion. Damals unterlag der SCP im Westfalenpokal mit 1:2.
Dramatik pur 2013 in Wiedenbrück
Der damalige Trainer Pavel Dotchev erklärte damals, dass er sich für „72 Punkte nicht entschuldigen“ müsse. Aber zur Wahrheit gehörte auch, dass sein Team in den letzten vier Spielen der Saison in der 3. Liga nur vier Punkte holte – und das alles mit dem Aus im Westfalenpokal in Wiedenbrück garnierte. Der DFB-Pokal rückte durch das Verbandspokal-Aus in ganz weite Ferne. Glücklicher SCP: Über den Umweg 3. Liga gelang als Tabellenvierter auf den letzten Drücker doch noch der Sprung in den Wettbewerb
Münster verlor aber in Wiedenbrück auch, weil die Teamchemie am Ende nicht passte, weil Spieler auf dem Feld standen, die nicht miteinander agieren wollten. Als die Partie in den Schlussminuten 1:1 stand, ignorierten sich beim aussichtsreichen Konter, der zum 2:1 hätte führen müssen, zwei Adlerträger. Wiedenbrück war das Sinnbild für das Scheitern in einer Saison, die über weite Strecken von Münster dominiert worden war – das am Ende mit einigen Ich-AGs auf dem Feld die Nerven verlor.
Moors warnt vor der Partie
Der frühere Preußen-Trainer und mehrfache Oberliga-Meister Werner Moors sagt im Hier und Jetzt, dass die Partie in Wiedenbrück ein so genanntes „Schweinespiel“ sei. Der SCP kann fast alles verlieren, der Gastgeber nur gewinnen. Und der SCW hat schon einige der Großen in dieser Saison geärgert. Gegen RW Oberhausen siegten die Ostwestfalen in beiden Partien, gegen Essen und Wuppertal reichte es in jeweils einem Aufeinandertreffen zu torlosen Remis. Auch gegen Fortuna Köln gewann das Team das Rückspiel mit 3:2. Der SCP siegte zumindest, allerdings mühsam mit 1:0 im Hinspiel – wobei Carsten Pudel ins eigene Tor traf.
Brinkmann ist „heiße Trainer-Aktie“
„Wir sind froh, wenn das Spiel vorbei ist“, sagt Geschäftsführer Christian Pfeil. Er meint den Zuschauerandrang, die schwierig zu erfüllenden Sicherheitsbestimmungen. Wobei Trainer Daniel Brinkmann das wohl ganz anders sieht. Der 36 Jahre alte Ex-Profi hat gerade erst seinen Vertrag bis 2025 verlängert. Er gilt als Trainer-Talent, als einer, der für höhere Aufgaben in Betracht kommen könnte. Im ostwestfälischen Fußball-Zentrum mit Bielefeld, Paderborn, aber auch Verl und Gütersloh ist er eine „heiße Aktie“. Man kann davon ausgehen, dass Brinkmann entsprechend verklausuliert nur gegen eine Ablösesumme gehen dürfte. Münster hatte das 2010 so mit Trainer Roger Schmidt geplant.
Zahn trifft häufig - Touray hintendran
Wiedenbrück, eine Art Angstgegner der Top-Teams in der Regionalliga, will es am Freitag vermutlich noch einmal wissen. Mit Benedikt Zahn (29 Einsätze/9 Tore) hat ein Ex-Preuße als Neuzugang eingeschlagen. Ousman Touray (13/1) hängt da etwas hinterher. Vermutlich auf Rang acht wird der SCW die Saison beenden, das ist in elf Spielzeiten in Liga vier die zweitbeste Platzierung nach Position sieben im Jahr 2018. Nach dem Abstieg in die Oberliga 2019 hat sich der Club gleich wieder gefangen. Am Freitag gegen Münster geht es darum, auch dem fünften und damit letzten Spitzenteam der Regionalliga West Federn aus dem Kleid zu rupfen.
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